Leitbild Integration der Stadt Burgdorf

20 LEITSATZ Burgdorf setzt sich aktiv für gleichberechtigte Partizipationsmöglichkeiten der gesamten Wohnbevölkerung in allen Lebensbereichen ein. Die Migrationsbevölkerung wird wo immer möglich in die politischen Prozesse mit eingebunden. MASSNAHMEN Stärkung der Partizipation (14) Bildung des Netzwerks Migration (5) Leicht verständliche Sprache in Behörden und Institutionen (1) Die Schweiz ist für mich einfach mein Zuhause. Egal ob es hier eine andere Sprache und eine andere Kultur hat, die Schweiz ist einfach mein Land. Ich bin hier geboren und meine Mentalität ist hier. Junge Frau aus dem Kosovo, in Burgdorf geboren, C-Ausweis « » HANDLUNGSFELD Politische Partizipation Das Ziel einer inklusiven Politik muss grundsätzlich sein, Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermöglichen. Durch diese urdemokratischen, partizipativen Prozesse werden die Akzeptanz der geltenden Regeln sowie die Identifikation mit der Gemeinschaft gefördert. Im Kanton Bern fehlt aktuell eine rechtliche Grundlage zur Einführung des Stimm- und Wahlrechts für Migrantinnen und Migranten. Burgdorf verfügt hingegen über ein Instrument zur politischen Partizipation: Migrantinnen und Migranten können gemäss Art. 26 der Gemeindeordnung einen Ausländerantrag an das Stadtparlament stellen. Dieses Gefäss wurde bislang nie benutzt. Das Instrument soll deshalb aktiv bekannt gemacht und die Zugangsschwelle so niedrig wie möglich gestaltet werden. Auch auf die gesetzlichen Vorgaben zur Einbürgerung hat die Gemeinde wenig Einfluss – sie kann aber Personen, welche die formalen Kriterien erfüllen, aktiv auf die Möglichkeit zur Einbürgerung hinweisen. Weitere Möglichkeiten zur Partizipation sind die aktive Einbindung von Diaspora-Organisationen in politische Mitwirkungs- oder Vernehmlassungsverfahren, in städtische Anlässe oder in Planung und Umsetzung konkreter Massnahmen und Projekte. Das ermöglicht, Massnahmen gezielt und bedarfsorientiert umzusetzen. Wichtig ist auch die frühzeitige Vermittlung von Systemkenntnissen sowie die niederschwellige Verfügbarkeit der Informationen. In den Erstgesprächen der Gemeinde werden grundlegende Informationen vermittelt und bei besonderem Bedarf durch die Ansprechstelle Integration vertieft. Die einmalige Information genügt aber oftmals nicht, weitere Informationen sind auch zu späteren Zeitpunkten notwendig. Es ist deshalb wichtig, alle städtischen Informationen auf leicht verständliche Art zugänglich zu machen.

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