Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 03 - Herbst 2018

26 Stadt MAGAZIN In vielen Bereichen ist die Stadt Burgdorf bereits nachhaltig unterwegs: Bei der Mobilität als Velo- stadt oder als Energiestadt, die sich ausdrücklich zu erneuerbarer Energie ohne Atomstrombekennt. Nun will die Stadt auch im Bereich des fairen Handels ein starkes Zeichen setzen. Sie strebt die Auszeichnung «Fair Trade Town» an. Fair-Trade-Produkte, allen voran mit dem bekannten «Max Havelaar»-Label, sind aus dem Schweizer De- tailhandel nicht mehr wegzudenken. Die meisten Kon- sumentinnen und Konsumenten begegnen ihnen bei den Lebensmittel-Sortimenten der Grossverteiler oder in Geschäften, die ihr Angebot ausdrücklich auf fair produzierte und gehandelte Waren ausrichten. Doch was genau bedeutet eigentlich Fair Trade (fairer Handel) und welche Ziele verfolgt die Fair-Trade-Be- wegung? Fairer Handel hat soziale, ökonomische und ökologische Aspekte Fair Trade richtet sich in erster Linie an Kleinprodu- zenten in Entwicklungs- und Schwellenländern, die im globalen Markt sonst kaum Chancen hätten, ein aus- reichendes Einkommen zu erzielen. Gerade in afrika- nischen Ländern führt diese Problematik zu einer regelrechten Landflucht, vorab der jungen Bevölke- rung. Viele junge Afrikaner sehen in der lokalen Land- wirtschaft keine Zukunft und ziehen deshalb in die grossen Städte und von dort nicht selten weiter Rich- tung Europa. Faire Trade setzt hier an und schliesst mit den Produzenten und Kooperationen langfristige Handelsverträge ab, die über einen Mindestpreis ein stabiles Einkommen garantieren. Dabei stellen die streng definierten Fair-Trade-Standards sicher, dass sozialverträglich und nachhaltig produziert wird. Zusätzlich zu den Verkaufseinnahmen erhalten die Fair Trade zertifizierten Produzenten zweckgebun- dene finanzielle Mittel (Fair-Trade-Prämien), um in Gemeinschaftsprojekte zum Wohle der Allgemeinheit zu investieren. Fair Trade will also nicht nur einzelnen Produzenten einen Zugang zu europäischen Märkten eröffnen, sondern auch die weitere Entwicklung in den Herkunftsländern langfristig fördern. «Es muss sich für Kleinbauern, Plantagearbeiter und deren Familien in Zukunft wieder lohnen, ihr Land zu bewirt- schaften», sagt Christian Robin, Mitglied der Arbeits­ gruppe «Fair Trade Town» in Burgdorf. Unser Konsumverhalten ist entscheidend Fairer Handel kann natürlich nur dann gelingen, wenn bei den Konsumentinnen und Konsumenten die Nach- frage nach den Fair-Trade-Produkten besteht und das Nachhaltigkeit Burgdorf will «Fair Trade To

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