Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 03 - Herbst 2021

29 gemacht. In Burgdorf hat es derzeit 14 AED, die auf dem Stadtgebiet verteilt sind. Von diesen sind 10 rund um die Uhr verfügbar, da sie in einem Au- ssenkasten deponiert sind. Die- sen Frühling wandte sich die Stadtverwaltung mit einem Schreiben an zahlreiche Unter- nehmen, um sie zu ermuntern, allfällig vorhandene AED ebenso öffentlich zugänglich zu machen bezie- hungsweise auch an ihrem Standort einen Defibrilla- tor zu installieren, welcher im Notfall durch die Allgemeinheit genutzt werden kann. «Die Resonanz war durchaus positiv – 6 Firmen haben ihren AED zu- gänglich gemacht», wie Roger Hess, Fachverantwort- licher Arbeitssicherheit der Baudirektion sagt. Unersetzliche Helfer im Notfall In der Spitalregion Emmental gab es im vergangenen Jahr 116 dringliche Einsätze, die im Zusammenhang mit Herzproblemen standen. Jährlich kommen zudem die rund 300 Emmentaler First Responder bis über 200-mal zum Einsatz und sind deshalb unersetzliche Helfer bei derartigen Notsituationen. «Im letzten Jahr konnten dank Reanimationsmassnahmen, welche durch First Responder eingeleitet wurden, acht Perso- nen vor Ort erfolgreich reanimiert und hospitalisiert werden», sagt Mirjam Wiederkehr, welche als Ret- tungssanitäterin beim Rettungsdienst vom Spital Em- mental arbeitet. Sie ist Vorstandsmitglied bei firstresponder.be , der privaten Vereinigung der First Responder imKanton Bern (siehe Kasten). Als Co-Pro- jektleiterin First Responder Emmental ist sie zudem verantwortlich für die Ausbildung der Ersthelfer. «Nor- malerweise sind dies jährlich rund 120 Personen aus dem Kanton», sagt sie. Doch wegen der Corona-Pan- demie habe es 2020 nur wenige Schulungen gegeben. Viele Junge zeigen Interesse Ihren Ursprung haben die First Responder bei den Blaulichtorganisationen. So wurden vor rund 20 Jah- ren erstmals Feuerwehrleute zu solchen Ersthelfern angelernt. Heute können sich Laien ab 18 Jahren zu First Respondern ausbilden lassen. Die Vorausset- zungen hierzu sind eine physische und psychische Be- lastbarkeit. «Man muss körperlich in der Lage sein kniend Reanimationsmass- nahmen durchzuführen», so Mirjam Wiederkehr. Vorab würden sich junge Personen für einen Einsatz als First Responder interessieren. «Wir haben aber auch Kurs- teilnehmer, die 50-jährig und älter sind.» «Eine meiner Leidenschaften ist die Arbeit bei den First Res- pondern im Kanton Bern – weil diese Organisation wirklich grossen Sinn macht.» Mirjam Wiederkehr, Rettungssanitäterin Ersthelfer im Kanton Bern First Responder in der Schweiz sind kantonal or- ganisiert und haben wie im Kanton Bern eine Ver- einsstruktur. Sie erhalten keine öffentlichen Gelder und sind auf Sponsoren und Gönner ange- wiesen. Der Berner Verein firstresponder.be exi- stiert seit 2016 und zählt aktuell knapp 2'800 Ersthelfer, welche via App auf ihrem Handy über Notfallsituationen (Herz-Kreislaufstillstand, be- wusstlose Person mit möglichem Herz-Kreislauf- stillstand und Brustschmerzen) informiert werden. Befinden sie sich in unmittelbarer Nähe, so kön- nen sie einen Einsatz annehmen und vor Ort eilen, um Hilfe zu leisten. Die Disposition übernimmt die Notfallzentrale unter der Telefonnummer 144. www.firstresponder.be de Sekunde Der Einsatz von automatisierten externen Defibrillatoren (rechts) kann zusammen mit einer Herzmassage Leben retten. Bild links: zvg / firstresponder.be

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