Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 03 - Herbst 2024

4 Es hat lange gedauert, bis die Bauarbeiten endlich starten konnten. Ganze 17 Jahre sind verstrichen, seit die Stiftung Previs Vorsorge als Grundeigentümerin für die Siedlung am Uferweg ein Ersatzneubauprojekt startete. Nach viel Kritik aus der Bevölkerung wurde das Projekt komplett überarbeitet und schliesslich in der heutigen Form 2023 bewilligt. Nun sind die Arbeiten in vollem Gange und ab Frühling 2026 sollen die ersten Wohnungen bezugsbereit sein. Die Wohnsiedlung am Uferweg war schon immer etwas Besonderes. Ihre ursprüngliche Entstehung fiel in eine ausgesprochen bewegte und aufregende Zeit: Die 1950er Jahre. Das Jahrzehnt war geprägt von Wirtschaftswachstum, das die massive Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte zur Folge hatte, sowie von allgemein steigenden Geburtenraten. Die Bevölkerung wuchs rasch und die Wohnungsnot war akut. Vor allem die Nachfrage nach günstigem Wohnraum konnte in Burgdorf nicht gedeckt werden. So wurden zwischen 1950 und 1954 in Burgdorf über 480 neue Wohnungen gebaut und so mancher Burgdorfer beklagte sich bereits, «weil man kaum eine Gasse oder Strasse betreten könne, in der nicht eine Baustelle zu finden wäre». Es wurden zahlreiche Baugenossenschaften gegründet mit dem Ziel, moderne, hygienisch einwandfreie und günstig zu mietende Wohnungen zu erstellen. Gleichzeitig wurde intensiv an einer modernen Bauordnung und einer etwas vorausschauenderen Zonen- und Verkehrsplanung gearbeitet. Denn eine wirklich durchdachte und strategisch fundierte Siedlungsentwicklung gab es damals nicht. In diesem Bauboom entstanden Reihenhäuser und Miethausblöcke im ehemaligen Schafroth-Areal, in der Neumatt, an der Weissensteinstrasse, in der Ey, am Meisenweg und eben auch die damals so genannte «Schachensiedlung» am heutigen Uferweg. Dort sollten insgesamt 134 Wohnungen in acht Wohnblöcken entstehen. Die erste Wohnblocksiedlung ennet der Emme Die Schachensiedlung war – lange vor dem Gyrischachen – die erste grössere Überbauung nördlich der Emme. Die dazu gebaute «elegante» Brücke über die Emme – der heutige Typonsteg – verband den Schachen mit dem bestehenden Stadtgebiet. Diese Lage an den Ufern der Emme wurde schon damals als naturnah, fern von Lärm und Verkehr und als geradezu paradiesisch angepriesen. Auch sonst sparte man bei der damaligen Beschreibung der Siedlung am Uferweg nicht mit Superlativen: Im Burgdorfer Tagblatt Überbauung Uferweg Neue Wohnsiedlung mit lan

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