Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 03 - Herbst 2024

5 vom 30. Oktober 1956 waren der neuen Wohnsiedlung zwei Seiten gewidmet, welche die vielen Vorzüge aufführen: Wohnungen mit moderner Ausstattung, viel Spielfläche zwischen den Wohnblöcken und die wunderbare Lage an der Emme. Und das alles zu günstigen Mietpreisen. 2-Zimmerwohnungen gab‘s für Fr. 99.–, 3-Zimmer für 119.– und 4-Zimmerwohnungen für Fr. 139.– pro Monat. Diese Preise galten als günstig und beanspruchten in etwa 20 % des Haushaltsbudgets einer durchschnittlichen Arbeiterfamilie. Die absoluten Zahlen haben sich natürlich bis heute stark verändert. Der Ruf nach nger Geschichte günstigem Wohnraum, um eine gute Bevölkerungsvielfalt zu ermöglichen ist jedoch geblieben und jüngst wieder lauter geworden. Das Neubau-Projekt am Uferweg Wohnungsknappheit und bezahlbarer Wohnraum, sind insbesondere in den grossen urbanen Zentren, drängende Themen. Dennoch ist die heutige Siedlungsentwicklung in Burgdorf nicht mehr von derart rasantem Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum wie in den 1950er Jahren getrieben. Die Herausforderungen und Anforderungen an Wohnraum sind derweil vielschichtiger geworden. Sie reichen von Wirtschaftlichkeit über ökologische Nachhaltigkeit bis zu den sozialen Aspekten eines vielfältigen Quartierlebens. All diese Faktoren wurden auch im Neubau-Projekt Uferweg berücksichtigt, was letztendlich auch zum Erfolg führte. «Auf der Basis eines umfassenden Nachhaltigkeitskonzeptes, bei dem grosses Gewicht auf die sozialen Aspekte gelegt wurde, führten wir zusammen mit der Stadt einen breit aufgestellten Mitwirkungsprozess durch», erläutert Christoph Stäger, Leiter Portfolio Management Immobilien bei der Previs Vorsorge. Dabei wurden Bewohnerschaft, Nachbarn, das Gyri-Quartier und weitere Kreise aus Umwelt, Politik und Wirtschaft einbezogen. Auf dieser Basis entstand dann auch die heutige Ausgestaltung mit drei unterschiedlichen Baukörpern, den vielen Grünflächen und den sich bietenden Durchblicken. Alles in allem fügt sich die Siedlung nun sehr viel harmonischer in die bestehende Quartierstruktur mit dem Gyrischachen und in die Landschaft ein, als der ursprünglich vorgesehene Bau eines einzigen grossen Wohnblocks, der als «trennend» empfunden wurde. «Rückblickend können wir sagen, dass sich der Aufwand gelohnt hat; das neue Projekt stösst auf eine breite Unterstützung und Akzeptanz», stellt Christoph Stäger fest. «Wir können die Bestrebungen nach günstigem Wohnraum nachvollziehen, müssen jedoch als Pensionskasse auch sicherstellen, dass dies nicht zu einer schlechteren Rentabilität der uns anvertrauten Vorsorgevermögen führt.» Christoph Stäger, Previs Vorsorge Uferweg 1956, ©Photo Geissbühler, Burgdorf ©Previs Vorsorge / Nightnurse Images

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