Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 01 - Frühling 2025

5 Nachlass wurde der Konkurs verhängt. Bis heute geblieben sind die mächtigen Brautürme, die stattliche Villa samt Park und der Bahnhof. Denn auch der Bau der Bahnlinie über den Steinhof fällt in die Zeit des umtriebigen Franz Schnell. Haltestelle Steinhof Burgdorf war mit dem Hauptbahnhof schon seit 1857 ans Streckennetz Bern-Olten angeschlossen. Was jedoch noch fehlte, war die Anbindung an die Emmentalbahn gen Stadtteil nach Thun und Langnau. Das Bahnunternehmen plante die Emmentaler Strecke via Schützenhaus um den Schlossfelsen herum zum Burgdorfer Hauptbahnhof zu führen. Dann hätte es bei der Rütschelengasse eine Haltestelle geben sollen. Doch die Burgdorfer und allen voran Franz Schnell plädierten für eine Streckenführung über den Steinhof. Die Trassé-Frage wurde in Burgdorf kontrovers diskutiert und einige der betroffenen Grundbesitzer erhoben Einsprachen. Letztendlich erhielt Burgdorf die gewünschte Haltestelle Steinhof mit der heutigen Streckenführung, dem Friedhof entlang und um den Gsteighügel herum, zum Hauptbahnhof. All diese historischen Entwicklungen waren und sind bis heute die Grundlage für die weitere Ausgestaltung des Stadtteils um den Steinhof. Geschichte inspiriert die Zukunft Zeitgenössische Architektur- und Siedlungskonzepte lassen sich gerne von den historischen Gegebenheiten der Areale inspirieren. Sie werden nicht nur von den heutigen Anforderungen geprägt, sondern nehmen auch Bezug zur lokalen Geschichte. So geschieht dies auch bei der aktuellen Entwicklung des Steinhof-Areals. Sehr augenscheinlich wird dies bei der derzeit im Bau befindlichen Überbauung an der Bernstrasse. Die Ausgestaltung der vier Gebäude wiederspiegelt den ursprünglich Indust- «Die neue Siedlung am Steinhof ist Teil einer Vision. Wir betrachten das Areal als locker zusammenhängendes, urbanes Ensemble: Vom Bahnhof Steinhof über den Park und die neuen Wohnbauten bis hinauf zur Sonnhalde und dem Gsteig.» Stefan Berger, Stadtpräsident Haltestelle Steinhof 1899, rechts davon die Villa Schnell, die kurzzeitig als Park-Hotel genutzt wurde. Park-Hotel 1908, nach dem finanziellen Niedergang von Franz Schnell führte sein Schwiegersohn den Betrieb. ©bonainvest AG ©Kaspar Kunstverlag ©Alfred Wyss, Solothurn

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=