Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 02 - Sommer 2025

12 Abseits des Flutlichts der Stadien wächst etwas heran, das lange übersehen wurde: Der Frauen- und Mädchenfussball. Auch im Emmental, wo Hornussen, Turnverein und Schwingen traditionell Aufmerksamkeit geniessen, entdecken immer mehr Mädchen ihre Liebe zum Spiel mit dem Ball. Und drei Vereine in der Region Burgdorf wollen dieser Entwicklung nicht nur Raum, sondern ein starkes Fundament bieten. Die UEFA Women’s Euro 2025 ist nicht nur ein sportliches Grossereignis – sie ist auch ein symbolisches Signal. Für Gleichstellung, für neue Vorbilder und für ein Umdenken im Breitensport. In der Region Burgdorf spürt man diesen Wandel nicht erst seit gestern. Doch so unterschiedlich die Ausgangslagen der Vereine sind – eines eint sie: das Engagement, jungen Mädchen auf dem Platz dieselben Chancen zu bieten wie den Buben. Tragende Säule in Oberburg Die Geschichte beginnt in Oberburg, beim FC BlauWeiss. Er ist ein Verein, der auf Kontinuität und auf Inklusion setzt. Schon seit 2006 spielen hier Mädchen und Frauen Fussball. Was mit einer einzelnen Familie begann, hat sich zu einer tragenden Säule des Vereins entwickelt. «Man kann nicht heute anfangen und morgen Aktivmannschaften haben», sagt Präsident Hanspeter Flückiger. Geduld, Hartnäckigkeit und der Glaube an die Sache haben sich ausgezahlt: Heute stehen mehrere Juniorinnen-Teams sowie Aktivmannschaften in der 3. und 4. Liga auf dem Platz. Dabei denkt der Verein ganzheitlich. «Auch Menschen mit Beeinträchtigung gehören für uns dazu. Fussball soll für alle offen sein.» Trotzdem sieht Hanspeter Flückiger die strukturellen Herausforderungen klar. In der Region fehlen gegnerische Teams, Derbys sind selten. «Wir brauchen mehr Clubs mit Mädchenmannschaften.» Und auch auf nationaler Ebene, etwa beim SFV, sieht er Widersprüche: Mädchen sollen möglichst lange bei Jungs spielen – aber gleichzeitig gibt es neue, eigene Meisterschaften. «Das passt nicht zusammen.» Kirchberg als Drehkreuz Ein paar Kilometer weiter, in Kirchberg, klingt vieles ähnlich – und doch anders. Hier begann der gezielte Aufbau der Juniorinnenabteilung erst 2021. Aber der Verein hat einen Vorteil: eine mittlerweile fast 30-jährige Tradition im Frauenfussball und ein Vorstand, der bereit war, Verantwortung zu übernehmen. Als man ein paar Flyer verteilte, war die Resonanz riesig. In kürzester Zeit trainierten 50 Mädchen auf dem Platz. Mädchen- und Frauenfussball Mehr Weiblichkeit auf dem

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