Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 02 - Sommer 2025

4 Mit der Baubewilligung zur Überbauung des SchlössliAreals geht eine fast 50-jährige Odyssee rund um die Erhaltung der prächtigen Villa Schmid hinter dem Burgdorfer Bahnhof zu Ende. Die denkmalgeschützte Fabrikantenvilla kann gerettet und saniert werden. Im weitläufigen dazugehörigen Park entstehen zwei Wohn- und Geschäftshäuser mit rund 50 Mietwohnungen sowie attraktiven Gewerbeflächen. Seit Jahrzehnten ringt man um eine verträgliche Nutzung der markanten aber mittlerweile sehr baufälligen Fabrikantenvilla an den Bahngleisen. Bis zu seinem Tod im Jahre 1972 wurde sie von Ernst Schmid bewohnt. Danach begann schon bald die Suche nach geeigneten Lösungen zum Erhalt der historisch bedeutsamen Villa bei gleichzeitiger zeitgemässer Nutzung des zentral gelegenen Areals. Eine schwierige Gratwanderung, wie sich bald herausstellte. Als erste Mieterin nach Ernst Schmids Ableben bezog 1973 eine Wohngemeinschaft der besonderen Art das Schlössli. Sechs junge Leute samt drei Kindern, «Gesunde und Behinderte probten dort ein partnerschaftliches Zusammenleben, bei dem die Behinderten nicht nur Nehmende, sondern auch Gebende sind.» So beschrieb das Burgdorfer Tagblatt das soziale Experiment, das der damalige Eigentümer Ernst-André Schmid wohlwollend unterstützte. Beinahe Abbruch in den 1980er Jahren Einige Jahre später 1981 entstand eine ganz andere Idee: Die stark reparaturbedürftige Villa war für die Eigentümerfamilie zu einem Fass ohne Boden mit «untragbaren» finanziellen Ausgaben geworden. Sie sollte deshalb abgebrochen werden und Platz für Wohn- und Geschäftshäuser mit integriertem Hotel- und Restauranttrakt machen. Das entsprechende Baugesuch für dieses städtebaulich verlockende und das Bahnhofquartier aufwertende Grossprojekt wurde kontrovers diskutiert. Die Einsprache der kantonalen Denkmalpflege gegen das rigorose Abbruchgesuch liess letztendlich auch diese Idee scheitern. Aus dieser Not heraus wuchs die Erkenntnis, dass die Villa allein zwar finanziell untragbar sei, eine Kombination von Erhaltung und umliegenden Neubauten jedoch durchaus machbar sein könnte. So lag ein paar Jahre später schon wieder ein neues Projekt auf dem Tisch. Diesmal sollte die wertvolle Villa erhalten bleiben und als Mittelpunkt einer hufeisenförmig darum herum gebauten Seniorensiedlung dienen. Mit der so erreichten «Quersubventionierung» sollte der Unterhalt des baufälligen, aber nunmehr streng geschützten Gebäudes finanSchlössli Areal Und mittendrin die alte Villa

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=