Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 03 - Herbst 2018

5 oder entschädigen. Gleichzeitig ist uns aber bewusst, dass gerade im Altersbereich der Bedarf an Hilfestel- lung weiter zunehmen wird.» Dies vor allem wegen der de- mografischen Entwicklung und dem zunehmenden Bedürfnis der Senioren, den eigenen Haushalt möglichst lange selb- ständig führen zu können. Da brauche es immer mehr kleine, alltägliche Hilfestellungen. Auch wenn die öffentliche Hand nicht alles mittragen kann, so kann sie dennoch unterstützend mithelfen; durch Vernetzung, Koordination oder mit kleinen fi- nanziellen Beiträgen beim Aufbau von neuen Angebo- ten. So engagierte sich die Stadt beispielsweise bei der Gründung eines kürzlich entstandenen Vereins, der die Kräfte und das Wissen verschiedener Organi- sationen und Privatpersonen bündelt, um Flüchtlin- gen in und um Burgdorf neue Perspektiven zu verschaffen. Auch hierfür werden Freiwillige gesucht, die sich als Paten zur Verfügung stellen. z.B. «Tischlein deck dich» Auch das schweizweit bekannte Angebot «Tischlein deck dich» basiert auf der Arbeit von Freiwilligen. Für Burgdorf und Umgebung wird «Tischlein deck dich» vom Gemeinnützigen Frauenverein in einem Raum der Heilsarmee betrieben. Insgesamt 24 Personen teilen sich die Arbeit auf, damit Menschen mit aner- kanntem Bedarf einmal pro Woche gratis Lebensmit- tel beziehen können. Für die Abgabe braucht es jeden Mittwoch 7 bis 8 Personen, welche die angelieferten Lebensmittel entgegennehmen, auspacken, sortie- ren, auf den Tischen bereitstellen und schliesslich verteilen. «Wir setzen an einem durchschnittlichen Mittwoch zwischen 600 und 700 kg Ware um», erklärt Beatrice Moser, die schon seit Beginn vor 10 Jahren dabei ist. Diese Menge richtet sich nach der Anzahl Personen, bzw. Haushalte, die hier Lebensmittel be- ziehen dürfen. Denn natürlich kann sich nicht jeder- mann einfach bedienen. Wer von «Tischlein deck dich» profitieren will, braucht dafür eine Bescheinigung, eine sogenannte Bezugskarte, die beispielsweise vom Sozial- amt ausgestellt wird. Diese Karte berechtigt dann zum Bezug einer bestimmten Menge von Lebensmitteln, die aus- schliesslich gespendet wurden. Das Angebot deckt zwar nicht den gesamten Lebensmittelbe- darf ab, entlastet aber das Haushaltsbudget von Personen und Familien, die am oder unter dem Existenzminimum leben, beträchtlich. Damit «Tischlein deck dich» funktioniert – und dies in Burgdorf seit genau 10 Jahren – braucht es nicht nur «Als Gemeinde können wir nur Impulse zur Förderung der Freiwilligenarbeit setzen. Die Arbeit selbst ist nicht bezahlbar.» (Charlotte Gübeli, Gemeinderätin) Das «Tischlein» ist gedeckt: Das Team des Gemeinnützigen Frauenverein bereitet die Abgabe der Lebensmittel vor. Bild: Istockphoto

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