Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 01 - Frühling 2021

29 Burgdorf grünt und summt Dass es in und um Burgdorf mehr und mehr grünt, ist denn auch eines der Ziele, welches sich die Stadt in der vergangenen Legislatur gesteckt hat. Bei Planung und Unterhalt von öffentli- chen Flächen, soll grosses Augenmerk auf die Biodiversität gelegt werden. So sollten Lebensräume und optimale Lebensbedingun- gen für Pflanzen und Tiere geschaffen werden. «Das braucht natürlich seine Zeit», sagt Alain Spart, Leiter Stadtgrün bei der Baudirektion. Doch würden bereits umgesetzte Massnahmen sowie neu geschaffene Pflanzungen jetzt schon Wirkung zeigen. Burgdorf ist eine grüne Stadt. Mit knapp 320'000 Quadratmetern öffentlichen Grünanlagen, den nahege- legenen Naturschutzgebieten, Wäldern, landwirt- schaftlichen Flächen und offenen Feldwegen hat sie bereits heute in Sachen Biodiversität viel zu bieten. Kommt hinzu, dass sich nicht nur die Stadtverwaltung, sondern auch die privaten Grundeigentümer bemühen, die Grünflächen mehr und mehr nachhaltig zu bewirt- schaften. Denn Grün- und Freiflächen erfüllen im städ- tischen Gebiet zahlreiche wichtige Funktionen – für Eldorado unzählige Tier- und Pflanzenarten, aber natürlich auch für den Menschen, der sie für Freizeit und Erholung nutzt. In Burgdorf machen sich denn auch zahlreiche Imker die guten Bedingungen für ihre Bienen zunutze: Verteilt über das Stadtgebiet gibt es rund 30 Bienen- stände mit einer Vielzahl an Völkern. Grosses Interesse In der unmittelbaren Nachbarschaft ist Ralph Martha- ler mit seinen Bienenvölkern auf Entgegenkommen gestossen. «Die Reaktionen waren durchwegs positiv. Viele finden das spannend.» Bienen wegen ihres gifti- gen Stachels als potentielle Bedrohung anzusehen, sei zwar naheliegend, er habe jedoch bei seinen Nach- barn keine Bedenken festgestellt. Hier bietet die Höhe der Einflugschneise seiner Völker sicher einen Vorteil. Und dass er selbst als Imker von seinen Bienen gesto- chen werde, sei normal. «Man darf halt keine Hektik aufkommen lassen; das mögen sie nicht.» Er ist überzeugt: Wenn Bienen da sind, löst dies auch In- teresse für ein reichhal- tiges Nahrungsangebot aus. Manch einer würde sich überlegen, eintönige Gartenanlagen wie etwa Steingärten zu vermeiden und stattdessen auf natürliche, biodiverse Formen auszuweichen. Stadt schafft gute Bedingungen für Bienen Im Rahmen des Unterhalts von städtischen Grünanla- gen achtet man in Burgdorf nicht nur auf die Bedürf- nisse von Insekten und Tieren allgemein, sondern in einem besonderen Mass auch auf die speziellen An- sprüche der Bienen. So werden beispielsweise auf entsprechenden Flächen so genannte Bienenweiden ausgesät. Diese vereinen Pflanzen, die von Bienen für die Erzeugung von Honig bevorzugt werden und be- sonders reich an Nektar und Pollen sind. Beispiele solcher Bienentrachtpflanzen finden sich unter ande- rem auf dem Friedhof. Dort stellen sie, anders als etwa auf Spielrasen, auch kein Problem für Kinder dar, die im Sommer barfuss unterwegs sind. «Die Imkerei ist spannend und stösst vielerorts auf Interesse. Dies hilft dabei, die Stadtbevölkerung für die Artenvielfalt zu sensibilisieren.» Ralph Marthaler, Hobby-Imker in Burgdorf Ralph Marthaler auf dem Dach bei seinen zwei Bienenvölkern. Seit zwei Jahren beschäftigt er sich in seiner Freizeit intensiv mit der Imkerei. zvg

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