Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 03 - Herbst 2023

9 die Berufswelt klassen, LIFT zum Durchbruch verholfen. Damit war Burgdorf einer der ersten LIFT-Standorte im Kanton Bern. Heute wird das Angebot an 373 Schweizer Oberstufen geführt. Mit grossem Einsatz und in vielen persönlichen Gesprächen haben die Initianten den Betrieben und deren Führungspersonen das Projekt vorgestellt. Zu Beginn haben sich rund 20 Unternehmen verpflichtet die Schulen von Burgdorf zu unterstützen. Von den heute 35 LIFT-Partnern, die einen Wochenarbeitsplatz zur Verfügung stellen, sind mehrere schon von Anfang an dabei. Lehrabbruch kein Thema Von den rund 225 Jugendlichen, die in den letzten zehn Jahren von LIFT Burgdorf diplomiert wurden, haben etwa 90 % direkt eine Anschlusslösung gefunden. «Lehrabbruch ist für diese jungen Menschen kein Thema», freut sich Heinz Begré, der nach Abgabe der Leitung dem Projekt noch für zwei Jahre als Koordinator und Schnittstelle zu den Unternehmen zur Seite stehen will. «LIFT-Jugendliche sind sorgfältig auf den Berufseinstieg vorbereitet und bei ihrer Berufswahl begleitet worden. Sie haben bereits praktische Erfahrungen gesammelt und haben realistische Vorstellungen von der Arbeitswelt.» Neben Erfahrungen, Anerkennung und Referenzen für die Lehrstellensuche gibt es für LIFT-Absolventinnen und Absolventen noch einen weiteren Motivationsschub: Der Lohn. Zwischen 5 und 10 Franken erhalten die Jugendlichen pro geleistete Arbeitsstunde. Geld, das Alessandra Kiener meist auf ihr Sparkonto gelegt hat. «Damit werde ich mir wahrscheinlich mal ein Generalabonnement kaufen.» Nach Abschluss des Schuljahrs, das für die LIFTTeilnehmenden zusätzlich 35 Lektionen in Form von Modulkursen zu Selbst- und Sozialkompetenz enthält, gibt's ein Zertifikat, welches das freiwillige Engagement der Jugendlichen bezeugt, allerdings nur bei mindestens 80 % Anwesenheit. Voraussetzungen für Partnerbetriebe Seit letztem Jahr sind die Teilnehmenden aufgefordert sich einen geeigneten Wochenarbeitsplatz zu suchen, weil die Zahl der Interessierten die Anzahl der zur Verfügung stehenden Wochenarbeitsplätze übertrifft. Sofern die Suche ergebnislos verläuft, werden vorhandene Partnerbetriebe vermittelt. Dabei kommen alle Unternehmen in Frage, in denen einfache und ungefährliche Arbeiten anfallen. «Wichtig ist, dass eine geeignete Person zur Betreuung und als Ansprechpartner zur Verfügung steht», so Natalie Jenal. Einfache Arbeiten können sein: auspacken, sortieren, reinigen, ordnen, einräumen, Botengänge erledigen etc. Es ist durchaus möglich, dass die Jugendlichen mit der Zeit auch für anspruchsvollere Arbeiten eingesetzt werden können. «Allen teilnehmenden Unternehmen sind wir sehr dankbar», betont Heinz Begré. jugendprojekt-lift.ch «LIFT ist ein Gewinn für Wirtschaft und Jugendliche. Manchmal erhalten sie direkt ein Lehrstellenangebot ihres Wochenarbeitsplatzbetriebes.» Heinz Begré, Co-Projektleiter LIFT Burgdorf Alessandra Kiener hat es geschafft: Nach einem Schuljahr mit LIFT ist sie im Besitz eines Lehrvertrags und freut sich auf den Übertritt ins Berufsleben

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