Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 01 - Frühling 2024

25 oder umgekehrt Gestärkt aus der Pandemie Während Corona machte die Stadtmusik aus der Not eine Tugend. So nahm sie in der Musikschule den Marsch «Jugend voran» registerweise auf und konnte so die Einschränkungen in Bezug auf Personenansammlungen umgehen. Das Stück wurde an der notgedrungen abgesagten Solätte von 2020 von der Kirche aus abgespielt und erschallte so mehrmals über das Stadtgebiet. 2021 behalf man sich mit Live-Streams um einen Ersatz des ausgefallenen Frühlings-Konzerts. Tatsache ist, dass die Stadtmusik Burgdorf nach überstandener Pandemie wieder jüngere Mitglieder rekrutieren konnte. «Auch das Einzugsgebiet ist grösser geworden», resümiert Lena Müller. Mehrere Namenswechsel Im Jahr 1802 dürften die Probleme und Herausforderung der Gründerväter der heutigen Stadtmusik Burgdorf ganz andere gewesen sein. Die Musiker stammten aus dem damals aufgelösten Collegium Musicum, das alljährlich an der Solennität sowie an kirchlichen Anlässen aufspielte, wie es in der Festschrift zum 200-Jahr-Jubiläum geschrieben steht. Die Formation nannte sich damals «Feldmusik» und sollte im Verlauf der Jahrzehnte noch weitere Male den Namen wechseln. Es war eine Zeit der Aufbruchstimmung – ganz besonders für Burgdorf, wie der OK-Präsident Heinz Schibler einleitend festhielt: Burgdorf wurde Mittelpunkt der liberalen Bewegung, welche 1830/31 die Wende des Kantons Bern zum demokratischen Staatswesen bewirkte. Aus den ersten Vereinsjahren sind keine Aufzeichnungen vorhanden. Erst ab 1852 wurden einige wichtige Ereignisse festgehalten. Etwa über einen Auftritt anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums im Schützenhaus oder das Eidgenössische Musikfest 1864, zu welchem die Gesellschaft mit Instrumenten marschierte ohne zu spielen, weil sie stolz als neues Mitglied des Eidgenössischen Musikverbands aufgenommen wurde. Nach dem Tod des damaligen Dirigenten kam es 1875 zu einer Neugründung, der «Harmoniemusik», nicht zu verwechseln mit der heutigen Harmoniemusik Burgdorf, welche sich aus der Arbeitermusik entwickelte. Die damalige «Harmoniemusik» nannte sich nach einer Statutenrevision im Jahr 1912 fortan «Stadtmusik». Dieser Name hat bis heute Bestand. Musik und Geselligkeit Wer in der Chronik der Stadtmusik Burgdorf blättert, könnte den Eindruck gewinnen, dass es sich bei der Formation bisweilen um eine todernste Angelegenheit handelt. Zumindest heute ist dem bei weitem nicht so: «Musik und Geselligkeit halten sich bei uns die Waage», sind sich die Querflötistin Lena Müller, Saxophonist Bruno Zürcher und Oboist Fabian Gfeller, welche die jüngere Generation vertreten, einig. Es seien durchaus die kleinen Dinge und Begebenheiten, die den Reiz am Vereinsleben und den «Drive» ausmachen würden. Das Altersspektrum der Mitglieder reicht heute von Anfang 20 bis hin zu 80 Jahren. «Musik ist für uns das verbindende Element», «Oftmals sind es die kleinen Dinge am Rande, die den Schwung in unserem Vereinsleben ausmachen.» Lena Müller, Präsidentin Stadtmusik Burgdorf Die Stadtmusik Burgdorf spielt in klassischer Harmoniebesetzung und freut sich über Mitglieder weit über den Stadtrand hinaus... Dirigent Nino Wrede reist jeweils aus Luzern an die Proben

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