Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 01 - Frühling 2018

9 lich als altmodisch oder sogar als ungesund. Unter diesem Motto wurden jahrhunderte alte Bausubstan­ zen ohne mit der Wimper zu zucken zerstört oder überbaut. So ist es zu erklären, dass auch auf Schloss Burgdorf zahlreiche Eingriffe aus dieser Zeit beson­ ders «unsensibel» und wenig respektvoll erscheinen. Das hielt man damals für modern. Aus heutiger Sicht erscheint einem das eher als Bausünde, wenn zum Beispiel auf wunderbare Holzböden in Fischgrat-Ver­ legung mausgrauer Linoleum aufgeklebt wurde. Oder man simple Holzwände vor historische Backsteinmau­ ern und virtuose Balkenkonstruktionen gestellt hat. Im Sommer startet der Umbau Etwa fünf Monate werden die Demontage, Schadstoff- Sanierung und Abbrucharbeiten dauern – wenn nichts dazwischen kommt. «Wir wollen im Sommer mit der nächsten Phase beginnen», sagt Mike Wüthrich im Hinblick auf das Eröffnungsdatum des neuen Schlos­ ses. Im Frühling 2020 wollen nämlich die Jugendher­ berge, das neue Museum und das Restaurant ihre Tore öffnen und den Betrieb starten. Bis dahin ist noch sehr viel zu tun, ist sich Mike Wüthrich bewusst. Und ebenso bewusst ist ihm, dass die ganze Stadt mit Argusaugen «sein» Projekt beobachtet. Auch wenn er normalerweise nicht im Rampenlicht stehe, spüre er natürlich den Druck und die Erwartungen, die an das ganze Umnutzungsprojekt gestellt wer­ den. Trotzdem könne er nach Feierabend problem­ los abschalten und jeden Tag voll motiviert an die tausend Aufgaben, die das Projekt stellt, herange­ hen, sagt Mike Wüthrich. Im ehemaligen Kornhaus, das bis vor wenigen Jahren als Gefängnis genutzt wurde, werden alle Binnenwände und der Boden komplett abgebrochen. Das Schloss an der BUGA. Bauen Sie mit! Das Schlossprojekt ist an der BUGA 2018 mit einem eigenen Stand präsent. Hier können Sie sich aus erster Hand über das Projekt informieren. Vertreter­ innen und Vertreter der Stiftung, des neuen Museums und des Bauprojektes sind vor Ort und geben den interessierten Besuchern gerne Auskunft. Sie können sich sogar aktiv für den Erfolg des Projek­ tes einsetzen, indem Sie als Gönner, Mäzen oder Sponsor einzelne Restaurations- oder Umbau­ arbeiten in bestimmten Räumen mitfinanzieren. Im Gegenzug erhalten Sie zum Beispiel individuelle Vorzugsleistungen bei der Nutzung von Räumlich­ keiten auf dem Schloss. Mitmachen und mithelfen, in welchem finanziellen Rahmen auch immer, ist in jedem Fall eine gute Sache. Denn es braucht das Engagement und die Begeisterung der Bevölke­ rung, damit das neue Schloss Burgdorf mit seiner faszinierenden Geschichte und seiner bunten Zu­ kunft auch Wirklichkeit wird. www.schloss-burgdorf.ch