Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 02 - Sommer 2022

11 kämpfen nicht um Wachstum und Ansiedelung von Arbeitsplätzen und wir debattieren nicht über verdichtetes Bauen zur Schaffung von mehr Wohnraum», ergänzt er. Die Möglichkeiten zur Ausscheidung von weiteren Wohnzonen seien praktisch erschöpft. Und auch potenzielle Areale zur Ansiedlung von Arbeitsstätten sind rar. Dank der Nähe zu Burgdorf mit seinem vielfältigen Arbeitsmarkt und dem guten Zugang zu den umliegenden Gemeinden und der Stadt Bern hat die Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen in Heimiswil selbst keine sehr hohe Priorität. Viele Heimiswilerinnen und Heimiswiler, welche nicht in der Landwirtschaft oder im örtlichen Gewerbe tätig sind, pendeln nämlich zur Arbeit auswärts und freuen sich am Feierabend wieder nach Hause ins entspannte Dorf im Grünen zu kommen. Die besonnene Heimiswiler Strategie scheint durchaus aufzugehen: Die Bevölkerungszahl ist seit Jahrzehnten stabil, und die Anzahl schulpflichtiger Kinder nimmt sogar leicht zu, was den Betrieb der beiden Schulhäuser mit Mehrjahrgangsklassen erlaubt. nnet der Emme Auch in Sachen Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten ist die Nähe zum regionalen Zentrum Burgdorf ein massiver Standortvorteil. Es gibt zwar ein reges Vereinsleben im Ort, aber Kino, Schwimmbad, Eishalle, Theater, Stadtbibliothek, Musikschule und vieles mehr im nahen Burgdorf sind entscheidende Faktoren für die Lebensqualität in Heimiswil. Dementsprechend beteiligt sich die Gemeinde jeweils auch finanziell im Rahmen der Möglichkeiten an den entsprechenden Burgdorfer Institutionen, wie etwa dem Hallenbad. Davon profitieren die Heimiswilerinnen und Heimiswiler. Im Gegenzug bietet man den «Städtern» ein fantastisches, intaktes Naherholungsgebiet mit zahlreichen Wanderrouten, die gespickt sind mit atemberaubenden Aussichten übers Emmental. Der Bus nach Burgdorf und über 60 Kilometer Gemeindestrassen Schon gegen Ende des 16. Jahrhunderts muss es zur Überquerung der Emme eine überdachte Brücke gegeben haben, die Burgdorf und Heimiswil verband. Anlass dafür war in erster Linie der Zugang von der Stadt aus zu den Ziegelhütten und Steinbrüchen jenseits der Emme. Der Fahrweg Richtung Heimiswil wurde im Laufe der Zeit mehrfach verbessert, aber erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts zur Strasse ausgebaut und bis in den Kaltacker weitergeführt. > «Wachstum ist für uns kein Thema. Auch nicht in der Ortsplanung. Uns beschäftigt vielmehr die Frage, wie wir die nötige Infrastruktur für eine ländliche, hohe Lebensqualität bereitstellen und unterhalten können.» Hans Ulrich Widmer, Gemeinderatspräsident Die überdachte Heimiswilbrücke 1865

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