Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 02 - Sommer 2022

10 Heimiswil ist weitläufig. Mit über 23 km2 ist die Gemeinde flächenmässig wesentlich grösser als der grosse Nachbar Burgdorf. Rund 1650 Einwohnerinnen und Einwohner, verteilt auf vier «Bezirke» oder «Viertel» und die Exklave «Hirsegg», bevölkern die wunderbare Emmentaler Hügellandschaft. Die Entwicklung der beiden Orte könnte unterschiedlicher nicht sein. Während in Burgdorf schon im frühen Mittelalter durch Stadtmauern begrenzte städtische Strukturen entstanden, gab es in Heimiswil weit verstreute Höfe und Weiler. Selbst der eigentliche Dorfkern bestand seit jeher aus zwei voneinander getrennten Ortsteilen; dem Niederdorf und dem Oberdorf, auf dessen Thron die Kirche steht. Der Ursprung dieser so gar nicht konzentrierten Bebauung liegt in den frühesten Anfängen der Besiedelung Heimiswils. Es waren nämlich die Alemannen, die ums Jahr 700 von Norden herkommend unsere Gegend besiedelten. Anfänglich im flachen Land, um möglichst rasche Ernteerträge zu erzielen, und später auch im hügeligen, teils steilen Waldland wie eben in Heimiswil. Als Pionier der alemannischen Besiedelung gilt Heimolt, dem der Ort wohl seinen Namen verdankt. Heimolteswilare bedeutet so viel wie Heimolts Weiler oder Gehöft. Daraus entstand im Laufe der Jahrhunderte der heutige Ortsname Heimiswil. Aus dieser Pioniersiedlung des Alemannen Heimolt entwickelte sich später das heutige Niederdorf, mit Mühle und Gastwirtschaft. Weitere Einwanderer folgten dem Heimolt und gründeten Höfe und Weiler im «bergigen» Gebiet der heutigen Gemeinde. Immer schon eng mit Burgdorf verbunden Heimiswil gehörte seit dem 13. Jahrhundert zum Herrschaftbereich des Grafen von Kyburg. Später gelangte das Dorf durch Kauf an die Stadt Burgdorf und damit indirekt unter die Berner Obrigkeit. Während in Burgdorf Handwerk und Gewerbe aufblühten und der Stadt Wachstum bescherten, blieb Heimiswil landwirtschaftlich geprägt, was den Burgdorfer Herren nur recht war, weil sie in konkurrierenden Betrieben ausserhalb der Stadt eine Bedrohung für das eigene, florierende Gewerbe sahen. Die landwirtschaftliche Prägung imweiten Hügel- und Waldland ist noch heute charakteristisch für Heimiswil. Fast zwei Drittel der Beschäftigten sind in der lokalen Land- und Forstwirtschaft tätig. Gleichzeitig hat sich die Gemeinde zu einem attraktiven Wohnort für Menschen, die gerne auf dem Land wohnen, entwickelt. «Ein Dorf wie Heimiswil hat ganz andere Herausforderungen als eine Stadt wie Burgdorf», betont Gemeinderatspräsident Hans Ulrich Widmer. «Wir Burgdorf und seine Nachbarn Heimiswil. Ländliche Idylle e

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