Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 02 - Sommer 2022

INHALT IMPRESSUM: Das Burgdorfer StadtMAGAZIN erscheint dreimal jährlich | Herausgeber: Stadt Burgdorf, Kirchbühl 19 , Postfach 1570, 3401 Burgdorf, Telefon: 034 429 91 11, burgdorf.ch | Konzept und Gestaltung: YOUHEY Communication AG, Burgdorf | Redaktionsteam: Stefan Ghioldi, Stefan Berger, Dagmar Kopše, Hans Rudolf Kummer, Rudolf Holzer, Urs Lüthi, Torfinn Rothenbühler, Peter Ruch (YOUHEY), Adrian Gebhard (YOUHEY) | Redaktionsleitung: Peter Ruch | Texte: Peter Ruch, Adrian Gebhard | Bilder: Adrian Gebhard, Adrian Jost | Titelbild: Adrian Gebhard SONDERTEIL PRO BURGDORF: Text und Redaktion: Rahel Peña, Markus Hofer | Bilder: Marco Meneghini (Marco Meneghini Fotografie) Druck: Haller+Jenzer AG, Burgdorf | Das StadtMAGAZIN wird klimaneutral auf 100%-Recycling-Papier gedruckt | Gesamtauflage: 23’500 Expl. Verteilgebiet: Burgdorf, Heimiswil, Oberburg, Hasle bei Burgdorf, Rüegsauschachen, Lyssach, Rüti bei Lyssach, Kirchberg, Rüdtligen-Alchenflüh, Ersigen, Aefligen, Utzenstorf, Kaltacker, Wynigen KlimaVision30 Burgdorf auf dem Weg zur Klimaneutralität 4 Willkommensklassen Herkulesaufgabe pragmatisch umgesetzt 8 Burgdorf und seine Nachbarn Heimiswil. Ländliche Idylle ennet der Emme 10 Vater-Kind-Treff Spiel und ungezwungener Austausch 13 Pro Burgdorf Sommer in Burgdorf 14 TecLab-Angebote für Schulen Wie die Fledermaus im Wald die Bäume hört 22 Jubiläum Burgdorfer Stadtlauf Das Lauffest für Alle zum vierzigsten Mal 24 Biodiversität Für mehr Artenvielfalt in den Privatgärten 26 Künstler in Burgdorf Die Geschichten des Samuele Vesuvio 28 Veranstaltungen / Hinweise / Tipps 31

Editorial Liebe Burgdorferinnen und Burgdorfer, liebe Leserinnen und Leser aus der Region Wir leben in turbulenten Zeiten mit grossen globalen Herausforderungen. Den täglichen Nachrichten aus einem Kriegsgebiet praktisch vor unserer Haustür kann man sich kaum mehr entziehen. Und die Folgen des unsäglichen Ukraine-Kriegs sind längst auch in unserer Stadt angekommen. Mit enormem Engagement haben Burgdorfer Lehrpersonen, allen voran Heinz Begré, in kürzester Zeit zehn Willkommensklassen für mittlerweile 140 geflohene Kinder aus der Ukraine eingerichtet. Und dies trotz dem herrschenden Lehrermangel, der die Schulen im ganzen Kanton beschäftigt. Diese Leistung und dieser Wille zur raschen Hilfe verdient meinen allergrössten Respekt und meinen herzlichen Dank. Auch der Schutz des Klimas ist eine globale und drängende Aufgabe. Burgdorf ist auf dem Weg zur Klimaneutralität und will diesen Pfad beherzt weiter gehen. In dieser Ausgabe des Stadtmagazins erfahren Sie, wie weit wir mit der Umsetzung einzelner konkreter Massnahmen zur Erreichung der Klimaziele sind. In unserer Serie über Burgdorfs Nachbarn werfen wir in diesem Heft einen Blick auf Heimiswil. Es ist eindrücklich zu erfahren, welche Gemeinsamkeiten aber auch welche Gegensätze unsere Gemeinden prägen und letztendlich als Teil einer ganzen Region eng verbinden. Gleich zwei Themen, die mir persönlich sehr am Herzen liegen, werden in diesem Stadtmagazin ebenfalls beleuchtet: Das TecLab mit seinen spannenden Angeboten für Schulklassen aus der Region und der Burgdorfer Stadtlauf, der in diesem Jahr nach zwei Jahren Zwangspause seine 40. Durchführung feiert und im September als gros– ses Lauffest steigen wird. Ich freue mich schon jetzt auf die tolle Stimmung und auf viele Gäste aus der Region. Nun wünsche ich Ihnen eine spannende Lektüre und einen schönen Sommer mit viel Freude und einer grossen Portion Gelassenheit. Man sieht sich! Herzlich, Stefan Berger Stadtpräsident

4 Ende 2019 hat die Stadt Burgdorf den Klimanotstand ausgerufen. In der Folge entstand unter anderem die Strategie KlimaVision30, in welcher zahlreiche Teilziele aufgeführt sind, um die Emmestadt bzw. deren Verwaltung bis im Jahr 2030 klimaneutral werden zu lassen. Doch wie weit ist man mit deren Umsetzung? Das StadtMAGAZIN hat auf der dafür zuständigen Baudirektion nachgefragt. Eine zu 100%CO2-neutrale Stadtverwaltung und damit die Erreichung der Klimaziele 2030 gemäss der Forderung «Klimanotstand» der Stadt Burgdorf – das ist das strategische Kernziel der KlimaVision30. Neben der Reduktion der CO2-Emissionen beinhaltet das Strategiepapier zahlreiche weitere Zielsetzungen aus den Bereichen Energie, Mobilität, Stadtentwicklung, Werkbetrieb, Stadtgrün und Bildung. Insgesamt sind es 27 Teilziele, welche sich rund um das Themenfeld von Klimaschutz und Biodiversität drehen. Will heissen: Binnen der kommenden knapp acht Jahre gibt es eine Menge zu tun und zu beachten. Burgdorf plant und baut «Zu den wesentlichen Hebeln zur Erreichung des Netto-Null Ziels tragen insbesondere das Bauen und die Dekarbonisierung bei», betont Rudolf Holzer, Leiter Baudirektion der Stadt Burgdorf. Dazu gehören beispielsweise 30% Plus-Energie-Areale bei neuen Entwicklungsarealen für Wohn- und Dienstleistungsnutzungen. Gebäude also, die den Verbrauch an Wärme und elektrischer Energie im Jahresmittel durch die selbst hergestellte Energiemenge nicht nur ausgleichen, sondern übertreffen. Neu- und Umbauten mit wiederverwendbaren Materialien im Sinne einer Kreislaufwirtschaft sollen ebenso gefördert werden wie die Senkung des CO2-Ausstosses bei den privaten Gebäuden. Zugunsten der Biodiversität sollen bei neu erstellten Freiflächen 30% unversiegelt, sprich: ohne festen Belag belassen werden. «Für neue Arealentwicklungen gelten die in der KlimaVision30 formulierten Teilziele, welche denn auch mit den jeweiligen Investoren und Entwicklern in einer Planungsvereinbarung festgehalten werden», KlimaVision30 Burgdorf auf dem Weg zur K

5 so Rudolf Holzer. Jedoch gilt dies lediglich für Arealentwicklungen der Zukunft: Bereits in Planung oder Ausführung befindliche Projekte aus dem Programm Burgdorf25, also z. B. Aebi-Areal, Farbweg, Steinhof oder Uferweg, können diese Voraussetzungen nicht mehr einhalten. Denn: «Damals gab's noch keine Klimaziele zu erfüllen...» Neben der Prämisse der inneren Verdichtung gilt es bei Entwicklungsprojekten also künftig auch dem Klimaanspruch Rechnung zu tragen, um den Zielsetzungen der KlimaVision30 gerecht zu werden. Die Stadt zeigt, wie’s geht Mit dem soeben erstellten Kindergarten Neuhofweg, welcher als modularer Holzbau errichtet wurde, und den geplanten Holzmodulbauten beim Schulhaus Schlossmatt beweist die Burgdorfer Baudirektion wie die KlimaVision30 aktiv umgesetzt werden kann. Sie erfüllen nicht weniger als neun wesentliche Haupt- und Teilziele des Strategiepapiers: Neben den energetischen und CO2-wirksamen (erneuerbare Energie statt Öl und Erdgas, Reduktion des Gesamtenergieverbrauchs, Gewinnung von Solarstrom) sind limaneutralität dies auch Ziele im Bereich der Bauart (Holz), Grünflächen und Bildung. Letztgenannter Bereich beinhaltet nämlich auch den Grundsatz, dass Schülerinnen und Schüler erfahren sollen, dass Natur und Umwelt vom Menschen genutzt, gestaltet und verändert werden. Am besten natürlich anhand von Beispielen in ihrer unmittelbaren Nähe. Sonnenenergie für das Schulhausareal Der Kindergarten Neuhofweg entspricht, wie auch die geplanten Bauten beim Schulhaus Schlossmatt, dem Standard Minergie-ECO, welcher neben bauökologischen Aspekten auch gesundheitliche Themen wie Tageslicht, Schallschutz und Innenraumklima beinhaltet. Die Dächer erhalten eine Photovoltaik-Anlage, welche im Falle der Schlossmatt das Schulareal mit Strom versorgen wird. «Voraussichtlich können wir mit der Anlage etwa die Hälfte des Gesamtstrombedarfs der Schulanlage mit Sonnenenergie abdecken», sagt Rudolf Holzer. Auch zeichnen sich die Neubauten durch ihren geringen und CO2-neutralen Heiz-Energieverbrauch aus; dank Einsatz von hochgedämmten Holzmodulen und einer zeitgemässen Wärmepumpentechnik. Der für die Wärmeerzeugung verwendete Strom stammt zu 50% aus einheimischer Wasserkraft und zur anderen Hälfte aus lokaler Sonnenenergie. Bei der Wahl der Baustoffe wird zudem auf deren CO2Neutralität und auf die Wieder verwendbarkei t der Holzmodule an weiteren Standorten geachtet. «Bei der Planung und beim Bau haben wir darauf geachtet, dass die Materialien im Sinne einer Kreislaufwirtschaft weiterverwendet werden können», betont Rudolf Holzer. Abgerundet wird der Neubau durch Nistkästen für Mauersegler, wie sie durch die Stadt bereits bei der Velostation Süd am Bahnhof realisiert wurden. Burgdorf und die Mobilität Fünf weitere Teilziele der KlimaVision30 beziehen sich auf das Thema Mobilität. «Die Realisierung des neuen Bushofes ist ein zentrales Element zur Förderung des «Bereits heute nutzt die Stadt ausschliesslich Elektrizität aus 100% erneuerbarer Energie, und bei der Dekarbonisierung sind wir auf Kurs.» Rudolf Holzer, Leiter Baudirektion Die Stadt Burgdorf steht mitten in der Umsetzung der Klimaziele, sei es beim Neubau des Kindergarten Neuhofweg (links) oder bei der Umsetzung von biodiversen Freiflächen.

6 öffentlichen Verkehrs», sagt Rudolf Holzer im Hinblick auf die verkehrstechnischen Vorgaben. So soll die Nutzung des ÖVs bis 2030 um 30% gesteigert werden. Doch hier gibt’s bekanntlich erste Probleme: «Da der Bushof durch Einsprachen blockiert wurde, hat sich die Umsetzung verzögert. Das neue Baugesuch wird aber noch in diesem Jahr eingereicht.» Auch der gesamte SBB-Bahnhof soll langfristig ausgebaut und damit das Angebot des öffentlichen Verkehrs weiter verbessert werden. In diesem Zusammenhang hat die Stadtverwaltung gemeinsam mit der SBB und den angrenzenden Grundeigentümern bereits einen strategischen Entwicklungsplan erarbeitet, welcher insbesondere aufzeigt, wo und wie viele Veloabstellplätze an diesem Verkehrsknotenpunkt künftig benötigt werden und zu erstellen sind. Denn Burgdorf ist eine Velostadt und will dies auch bleiben. Nicht nur das: Die Förderung des Langsamverkehrs, das Mit- bzw. Nebeneinander von motorisiertemund nichtmotorisiertemVerkehr sind ebenfalls Herausforderungen, welche die KlimaVision30 an die Stadtverwaltung stellt. Zurzeit erarbeitet man die Grundlagen für eine neue Mobilitätsstrategie. Und auch das Projekt Bikesharing soll erneut aufgenommen werden. Einzelne Reduktionen auf Tempo 30 konnten in verschiedenen Quartieren bereits umgesetzt werden. Und zum letzten Schulbeginn wurden die Schülerinnen und Schüler daraufhin motiviert, das sogenannte Elterntaxi weniger oder gar nicht mehr zu nutzen – zeitgleich mit baulichen Massnahmen und signalisierten Fahrverboten. Burgdorf fährt elektrisch Die Dekarbonisierung der städtischen Fahrzeugflotte, ein weiteres konkretes Teilziel der KlimaVision30, ist gemäss Rudolf Holzer ebenfalls auf Kurs. «Wir konnten einen grossen Teil der bisherigen Ersatzbeschaffungen mit Elektrofahrzeugen decken, vom Personenwagen bis zum LKW.» Es gebe jedoch auch Fahrzeugkategorien, welche auf dem Markt noch gar nicht verfügbar seien. Einen vollelektrischen Kommunaltransporter etwa, wie ihn der Werkbetrieb benö­ «Wir wollen die Schlosswiese als biodiverse Fläche wieder so nutzen wie einst im Mittelalter: Mit Nutzgärten, Kleintieren und Obstbäumen.» Alain Spart, Leiter Stadtgrün Als ein weiteres Angebot an biodiversen Flächen in Burgdorf soll die Wiese unterhalb von Schloss Burgdorf wieder ihrem ursprünglichen, mittelalterlichen Zweck entsprechen

7 tigen würde. Hier läuft seit vergangenem Jahr ein Versuch mit einem Prototypen der Firma Aebi Schmidt. Die Mitarbeitenden des Werkhofs sind so quasi Mitglieder eines Innovationsteams im Bereich der E-Mobilität. Automatische und CO2-neutrale Rasenpflege Die KlimaVision30 beschäftigt auch die Abteilung Stadtgrün der Burgdorfer Baudirektion. Deren Leiter Alain Spart ist derzeit mit der Umsetzung einer Vielzahl an Massnahmen rund um Klimaschutz und Biodiversität betraut. Denn wenn es um die Dekarbonisierung geht, dann gehören dazu auch der Einsatz und die Automatisierung von Unterhaltsmassnahmen mit geeigneten Elektrogeräten. Im vergangenen Jahr wurde zum Beispiel in der Friedhofanlage ein Mähroboter getestet. Aufgrund der positiven Erfahrungen hat sich die Baudirektion entschieden, ein Pilotprojekt für den Einsatz eines solchen Automowers im Bereich des Unterhalts von Sportrasenfeldern umzusetzen. Und so steht seit Kurzem ein Roboter-Rasenmäher auf dem Rasenspielfeld vom Sportplatz Neumatt. Beziehungsweise: Er mäht dieses bei Bedarf, und zwar innerhalb von gerade mal fünf Stunden jeweils in der Nacht von 22 Uhr bis 2 Uhr in der Früh. «Trotz Automatisierung sind aber weiterhin Personaleinsätze nötig, zum Beispiel für das Ausmähen der Randbereiche, Rasenpflegemassnahmen oder die Überwachung», betont Alain Spart. Schlosswiese: Zurück ins Mittelalter Viele kleine, aber auch grosse Schritte macht Burgdorf in Richtung Artenvielfalt. Sie fördert die Biodiversität einerseits auf öffentlichen Flächen wie Rabatten oder Blumenwiesen, auf Freiflächen, entlang von Strassen und auf öffentlichen Plätzen sowie dem Friedhof. Das grösste Projekt in Bezug auf Erweiterungsflächen der Biodiversitätsbemühungen wird in absehbarer Zeit die neue Nutzung der Schlosswiese sein. In den kommenden acht Jahren soll sie in eine Artenvielfaltfläche verwandelt werden; mit Schrebergärten, vielen Kleinstrukturen wie Hecken und Wegverbindungen, einer Wiese mit einer Vielzahl an Pflanzenarten, Obstbäumen, Kleintieren und Bienenstöcken. «Die über 5'000 m2 grosse Schlosswiese soll wieder so genutzt werden wie einst imMittelalter», sagt Alain Spart. Denn zwischen dem alten Markt und dem Schloss habe es immer schon eine Nutzfläche gegeben. Die Bauherrschaft hat die Stiftung Schloss Burgdorf als Besitzerin des Grundstücks. Sie hat mit der Stadt die Nutzung der Wiese vertraglich vereinbart. Einerseits als Erweiterung des Angebots an biodiversen Flächen in Burgdorf, andererseits aber auch als einen Bestandteil des gesamten Schloss-Ensembles. «Die Wiese wird sich so über die Zeit zu einem Bijou entwickeln», ist Alain Spart überzeugt. Und sie wird sicher auch Bestandteil der zahlreichen Aktivitäten im und rund um das Schloss Burgdorf. Leistet auch einen Beitrag zur Dekarbonisierung: Der neue Roboter-Rasenmäher auf dem Naturrasen vom Fussballplatz Neumatt, der die gesamte Fläche vollautomatisch in nur rund fünf Stunden trimmt

8 Seit Ende April besuchen zahlreiche Kinder und Jugendliche aus der Ukraine die sogenannten Willkommensklassen in Burgdorf. Die hiesige Schule ist mit ihrem Engagement Vorreiterin in Sachen Integration und Bildung für die Jüngsten unter den Geflüchteten aus dem Kriegsgebiet. Auf dem grossen Parkplatz des Alpina-Areals an der Oberburgstrasse haben sich ein gutes Dutzend Jugendliche im Kreis versammelt. Aus einem Handy ertönt Musik, die Stimmung ist locker und entspannt. Nichts deutet darauf hin, dass die hier vereinten Mädchen und Knaben unlängst den Kriegswirren aus der Ukraine entflohen sind. Seit ein paar Wochen besuchen sie in Burgdorf eine der zehn Willkommensklassen, welche an vier Standorten in der Stadt geführt werden. Heute ist die bald stattfindende Solätte Thema, und die Jugendlichen proben gemeinsam mit ihrer Lehrerin einen Tanz, den sie am Festtag auf der Schützenmatt aufführen wollen. Keine Zeit für Grundsatzdiskussionen 140 ukrainische Schülerinnen und Schüler, vom Kindergarten bis zur 9. Klasse, besuchen seit dem 25. April in Burgdorf die Schule. Hinter dem, was in den Klassenzimmern auf den ersten Blick bereits als Routine erscheint, steckt ein Kraftakt sondergleichen. Innert weniger Tage haben Heinz Begré, Leiter der Willkommensklassen in Burgdorf, und ein stets wachsendes Team an Lehrpersonen das Unterrichtsangebot aufgebaut. «Eine der grössten Herausforderungen war und ist der Lehrermangel, denn für die Willkommensklassen dürfen keine ordentlichen Lehrerinnen und Lehrer abberufen werden», so der ehemalige Leiter der Oberstufe Gsteighof. Mitte April habe er zusammen mit zwei ukrainischen Lehrerinnen mit der Planung begonnen. Heute engagieren sich 31 Personen für die zehn Klassen, unter ihnen 13 Lehrerinnen aus dem Kriegsgebiet – die meisten davon ebenfalls Geflohene. «Wir sind eine Pionierschule und haben so zu sagen auf der grünen Wiese angefangen», sagt Heinz Begré. Bei der Planung habe es keine Zeit für Grundsatzdiskussionen gegeben. Doch manchmal Willkommensklassen Herkulesaufgabe pragmatis Mit einfachsten Mitteln: Die Oberstufenschüler proben einen Tanz für die Solätte; die Musik kommt vom Handy

9 könne ein Mangel an Zeit auch eine Chance sein, meint er. Zudem seien sie anfänglich von 60 Schülerinnen und Schülern ausgegangen. Kurz vor Schulbeginn seien es dann schon deren 120 gewesen, und mittlerweile ist die Zahl erneut gestiegen. Deshalb lautet die Devise, alles so einfach wie möglich zu halten, pragmatisch zu handeln und allfällige Fehler in Planung und Umsetzung zu akzeptieren. Kinder erleben die Kriegsschrecken hier 1:1 Unterrichtet wird zweisprachig; auf Deutsch und in etwa zur Hälfte Ukrainisch. Dieser «Hybridunterricht» soll einerseits die Integration in der Schweiz unterstützen, andererseits – weil die meisten Geflohenen zurück in die Ukraine möchten – die Rückkehr in die Heimat erleichtern. Die involvierten Lehrpersonen leisten mit ihrem Engagement einen enormen Effort. Heinz Begré, der als Oberstufenlehrer bis Anfang Juni auch noch seine Regelklassen zu unterrichten hatte, konnte mittlerweile hierfür einen Stellvertreter finden. Nebst seiner Aufgabe als Koordinator der zehn Willkommensklassen macht er etwa zweimal wöchentlich einen Rundgang. Dabei wird er zusätzlich mit Schicksalen konfrontiert, welche ihn manchmal auch stark mitnehmen. «Ich bin nahe am Wasser gebaut, und wenn ich von den Kindern höre, was unmittelbar in ihrer Heimat mit Verwandten, Freunden und Nachbarn passiert, habe ich dann und wann Angst, emotional überfordert zu sein.» Mit den heute gängigen sozialen Medien erleben die Kinder und Jugendlichen die Gräueltaten in ihrer Heimat quasi in Echtzeit und ungefiltert. «Sie befinden sich hier in Burgdorf in Sicherheit und sind trotzdem mitten im Geschehen.» So ist neben kulturellen Unterschieden und der Sprachbarriere die Traumatisierung eines der grössten Probleme in den Willkommensklassen. Aus diesem Grund werden sie auch immer zu zweit geführt. «Es gibt immer wieder Vorkommnisse, die es erfordern, einzelne Schülerinnen und Schüler aus dem Klassenverbund zu lösen und getrennt zu betreuen», sagt Heinz Begré. Nicht zuletzt deshalb habe man bei der Organisation der Willkommensklassen auch eine ukrainische Psychologin beigezogen, welche sich bei Bedarf um die Kinder kümmert. Es könnte noch schlimmer kommen Etwa 40% der aus der Ukraine Geflüchteten sind im Schulalter. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler ist im Vergleich zum Kanton in Burgdorf überproportional. Aber nicht nur die Schule trägt hier in der Stadt mit dem Schicksal der Geflüchteten derzeit eine grosse, überproportionale Last. «Die ganze Gesellschaft muss das tragen – und sie tut dies auch; die Solidarität ist ebenfalls überproportional.» Weil ein Ende des Kriegs nicht absehbar ist, stellt sich die Frage, wie es nach den Sommerferien im Herbst- und Wintersemester weitergeht. «Im schlimmsten Fall gehen wir derzeit davon aus, dass sich im Herbst bis zu 12'000 ukrainische Kinder im Kanton Bern befinden, denn in Anbetracht des Winters könnte es eine Flüchtlingswelle geben», befürchtet Heinz Begré. Dies würde die Schulstrukturen noch einmal um ein Vielfaches belasten, und derzeit scheint es nicht möglich, neue Gefässe zu öffnen. Einige der Kinder, die jetzt die Willkommensklassen besuchen, können frühestens nach den Herbstferien eine Regelklasse besuchen. Bedingung ist jedoch das Bestehen eines Deutschtests. Gefordert wird mindestens Niveau A2. «Ukrainische Eltern sind sich gewohnt, dass der Staat mit Tagesschulen für alle die Erziehung der Kinder zu einem grossen Teil übernimmt.» Heinz Begré, Leiter der Willkommensklassen ch umgesetzt Pro Willkommensklasse kümmern sich in der Regel zwei Lehrpersonen um die Kinder und Jugendlichen

10 Heimiswil ist weitläufig. Mit über 23 km2 ist die Gemeinde flächenmässig wesentlich grösser als der grosse Nachbar Burgdorf. Rund 1650 Einwohnerinnen und Einwohner, verteilt auf vier «Bezirke» oder «Viertel» und die Exklave «Hirsegg», bevölkern die wunderbare Emmentaler Hügellandschaft. Die Entwicklung der beiden Orte könnte unterschiedlicher nicht sein. Während in Burgdorf schon im frühen Mittelalter durch Stadtmauern begrenzte städtische Strukturen entstanden, gab es in Heimiswil weit verstreute Höfe und Weiler. Selbst der eigentliche Dorfkern bestand seit jeher aus zwei voneinander getrennten Ortsteilen; dem Niederdorf und dem Oberdorf, auf dessen Thron die Kirche steht. Der Ursprung dieser so gar nicht konzentrierten Bebauung liegt in den frühesten Anfängen der Besiedelung Heimiswils. Es waren nämlich die Alemannen, die ums Jahr 700 von Norden herkommend unsere Gegend besiedelten. Anfänglich im flachen Land, um möglichst rasche Ernteerträge zu erzielen, und später auch im hügeligen, teils steilen Waldland wie eben in Heimiswil. Als Pionier der alemannischen Besiedelung gilt Heimolt, dem der Ort wohl seinen Namen verdankt. Heimolteswilare bedeutet so viel wie Heimolts Weiler oder Gehöft. Daraus entstand im Laufe der Jahrhunderte der heutige Ortsname Heimiswil. Aus dieser Pioniersiedlung des Alemannen Heimolt entwickelte sich später das heutige Niederdorf, mit Mühle und Gastwirtschaft. Weitere Einwanderer folgten dem Heimolt und gründeten Höfe und Weiler im «bergigen» Gebiet der heutigen Gemeinde. Immer schon eng mit Burgdorf verbunden Heimiswil gehörte seit dem 13. Jahrhundert zum Herrschaftbereich des Grafen von Kyburg. Später gelangte das Dorf durch Kauf an die Stadt Burgdorf und damit indirekt unter die Berner Obrigkeit. Während in Burgdorf Handwerk und Gewerbe aufblühten und der Stadt Wachstum bescherten, blieb Heimiswil landwirtschaftlich geprägt, was den Burgdorfer Herren nur recht war, weil sie in konkurrierenden Betrieben ausserhalb der Stadt eine Bedrohung für das eigene, florierende Gewerbe sahen. Die landwirtschaftliche Prägung imweiten Hügel- und Waldland ist noch heute charakteristisch für Heimiswil. Fast zwei Drittel der Beschäftigten sind in der lokalen Land- und Forstwirtschaft tätig. Gleichzeitig hat sich die Gemeinde zu einem attraktiven Wohnort für Menschen, die gerne auf dem Land wohnen, entwickelt. «Ein Dorf wie Heimiswil hat ganz andere Herausforderungen als eine Stadt wie Burgdorf», betont Gemeinderatspräsident Hans Ulrich Widmer. «Wir Burgdorf und seine Nachbarn Heimiswil. Ländliche Idylle e

11 kämpfen nicht um Wachstum und Ansiedelung von Arbeitsplätzen und wir debattieren nicht über verdichtetes Bauen zur Schaffung von mehr Wohnraum», ergänzt er. Die Möglichkeiten zur Ausscheidung von weiteren Wohnzonen seien praktisch erschöpft. Und auch potenzielle Areale zur Ansiedlung von Arbeitsstätten sind rar. Dank der Nähe zu Burgdorf mit seinem vielfältigen Arbeitsmarkt und dem guten Zugang zu den umliegenden Gemeinden und der Stadt Bern hat die Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen in Heimiswil selbst keine sehr hohe Priorität. Viele Heimiswilerinnen und Heimiswiler, welche nicht in der Landwirtschaft oder im örtlichen Gewerbe tätig sind, pendeln nämlich zur Arbeit auswärts und freuen sich am Feierabend wieder nach Hause ins entspannte Dorf im Grünen zu kommen. Die besonnene Heimiswiler Strategie scheint durchaus aufzugehen: Die Bevölkerungszahl ist seit Jahrzehnten stabil, und die Anzahl schulpflichtiger Kinder nimmt sogar leicht zu, was den Betrieb der beiden Schulhäuser mit Mehrjahrgangsklassen erlaubt. nnet der Emme Auch in Sachen Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten ist die Nähe zum regionalen Zentrum Burgdorf ein massiver Standortvorteil. Es gibt zwar ein reges Vereinsleben im Ort, aber Kino, Schwimmbad, Eishalle, Theater, Stadtbibliothek, Musikschule und vieles mehr im nahen Burgdorf sind entscheidende Faktoren für die Lebensqualität in Heimiswil. Dementsprechend beteiligt sich die Gemeinde jeweils auch finanziell im Rahmen der Möglichkeiten an den entsprechenden Burgdorfer Institutionen, wie etwa dem Hallenbad. Davon profitieren die Heimiswilerinnen und Heimiswiler. Im Gegenzug bietet man den «Städtern» ein fantastisches, intaktes Naherholungsgebiet mit zahlreichen Wanderrouten, die gespickt sind mit atemberaubenden Aussichten übers Emmental. Der Bus nach Burgdorf und über 60 Kilometer Gemeindestrassen Schon gegen Ende des 16. Jahrhunderts muss es zur Überquerung der Emme eine überdachte Brücke gegeben haben, die Burgdorf und Heimiswil verband. Anlass dafür war in erster Linie der Zugang von der Stadt aus zu den Ziegelhütten und Steinbrüchen jenseits der Emme. Der Fahrweg Richtung Heimiswil wurde im Laufe der Zeit mehrfach verbessert, aber erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts zur Strasse ausgebaut und bis in den Kaltacker weitergeführt. > «Wachstum ist für uns kein Thema. Auch nicht in der Ortsplanung. Uns beschäftigt vielmehr die Frage, wie wir die nötige Infrastruktur für eine ländliche, hohe Lebensqualität bereitstellen und unterhalten können.» Hans Ulrich Widmer, Gemeinderatspräsident Die überdachte Heimiswilbrücke 1865

12 Eine gute Verkehrsverbindung mit Burgdorf ist auch heute noch absolut zentral. «Wir setzen uns vehement dafür ein, dass der Fahrplan der Buslinie zwischen Heimiswil und Burgdorf nicht abgebaut wird», betont Peter Widmer, der im Gemeinderat für das Ressort Strassen und Gewässer zuständig ist. Man hoffe, demnächst eine Lösung zu finden, die zumindest den Dorfkern, lieber aber auch das Gebiet um den Kaltacker und bis auf die Lueg besser erschliesst. Denn gute Verkehrsverbindungen und ein gut unterhaltenes, intaktes Strassennetz sind für die Qualität des Wohn- und Ausflugsorts Heimiswil von allergrösster Bedeutung. Es überrascht deshalb nicht, dass die Gemeinde enormen Aufwand für den Ausbau und den Unterhalt des weitläufigen, über 60 Kilometer langen Strassennetzes auf Gemeindegebiet betreibt. Die weit verteilten, bis auf über 850 Meter Höhe gelegenen Höfe und Weiler müssen auch im Winter erreichbar sein, damit die Pendler sicher zur Arbeit und die Kinder mit dem Schulbus in eines der Schulhäuser im Dorf oder auf dem Kaltacker gelangen. Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden nach Bedarf und Nähe Heimiswil grenzt nicht nur an Burgdorf, sondern auch an Wynigen, Rüegsau und Affoltern. Dementsprechend gibt es vielfältige Berührungspunkte zur gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit. Der Zivilschutz beispielsweise ist in der regionalen Organisation mit Burgdorf und Oberburg geregelt. Ebenso das regionale Führungsorgan RFO für die Zusammenarbeit in Krisenzeiten. Beim Sozialdienst hingegen entschied sich Heimiswil für die regionale Organisation «OeschEmme» gemeinsam mit Wynigen, Ersigen und sechs weiteren Landgemeinden. Noch vielfältiger sind die Kooperationen im Bereich der Sekundarschule. «Manche Kinder besuchen die Sekundarstufe in Oberburg, manche in Burgdorf und manche in Rüegsauschachen oder Wynigen, je nach Wohnort, Präferenz und Verkehrsverbindungen», erklärt Gemeindeschreiberin Claudia Ellenberger. Und ab und zu gebe es auch das Umgekehrte; dass nämlich einzelne Gastschüler aus anderen Gemeinden in die ländliche Heimiswiler Schule kämen. Meist mit gutem Erfolg. Regionaler Austausch ist wichtig «Wir würden es sehr begrüssen, den Austausch und die Vernetzung mit den Burgdorfer Behörden, den Räten und Vertretern der Wirtschaft intensivieren zu können», sagt Hans Ulrich Widmer. Man habe zwar seit Elisabeth Zäch und auch jetzt mit Stefan Berger einen guten Draht in die Burgdorfer Politik. Und man fühle sich auch ernst genommen. Um sich jedoch als eher unauffällige, landwirtschaftlich geprägte Landgemeinde regional oder gar kantonal Gehör zu verschaffen, wäre eine gut funktionierende Vernetzung mit Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft sehr hilfreich. «In Heimiswil lebt man aus Überzeugung oder weil man fest in der Landschaft verwurzelt ist. Unser Ort ist die luftige Alternative zur Hektik und den manchmal beengten Verhältnissen in den Städten.» Peter Widmer, Vize-Gemeinderatspräsident Peter Widmer Vize-Gemeinderatspräsident Claudia Ellenberger Gemeindeschreiberin Hans Ulrich Widmer Gemeinderatspräsident

13 Vater-Kind-Treff Spiel und ungezwungener Austausch Spiel und Spass für die Kleinen, Gespräche rund um aktuelle Themen und Familienfragen für die Grossen: Einen ungezwungenen Austausch im lockeren und offenen Rahmen – das bietet seit kurzem der Vater-Kind-Treff in Burgdorf. Das StadtMAGAZIN hat bei der Gruppe vorbeigeschaut. Koordiniert von der Mütter- und Väterberatung des Kantons Bern gibt es in Burgdorf seit kurzem einen Vater-Kind-Treff. Beim Kirchgemeindehaus der reformierten Kirche an der Lyssachstrasse treffen sich einmal monatlich – ausser im August – jeweils am Samstagmorgen von 10 Uhr bis mittags Väter mit ihrem Nachwuchs. Das Angebot richtet sich an Papas und deren Kinder im Alter von 0 bis 5 Jahren, wobei ältere Geschwister beim Vater-Kind-Treff ebenfalls willkommen sind. Für die Kleinen hat es zahlreiche coole Spielmöglichkeiten: Bei schönemWetter draussen auf dem Spielplatz mit Rutschbahn, Schaukeln und Wippen sowie einem drehbaren Kletterbaum. In der kalten Jahreszeit oder bei Regen trifft man sich in der Cafeteria, wo in der Spielecke ebenfalls Raum und Material für viel Spass vorhanden ist. Und während sich die Kleinen spielend beschäftigen, finden die Väter Zeit für Gespräche und einen ungezwungenen Austausch. Es ist ein offenes Kommen und Gehen. Die Teilnahme ist kostenlos. Kein Programm und keine Pflichten «Und bei dir, was ist das aktuelle Familienthema zu Hause?», fragt Remo Ryser, Koordinator bei der Mütter- und Väterberatung einen der teilnehmenden Erwachsenen. Ziel ist aber nicht ein geleitetes Beisammensein. Vielmehr soll sich die Gruppe selbst organisieren. So existiert weder ein Programm noch besteht die Pflicht während den vollen zwei Stunden anwesend zu sein. In der Regel gibt es auch etwas zu essen und zu trinken, wobei die Teilnehmenden eingeladen sind, selbst Speis und Trank mitzubringen. Die nächsten Treffen in diesem Jahr finden am 2. Juli, 3. September, 1. Oktober, 5. November und 3. Dezember statt. Kontakt: vaeter@mvb-be.ch

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17 Die Seiten von Wander-Körbli Entdecken Sie süsse und herzhafte Spezialitäten, die ideale Begleitung für einen schönen Wandertag! Preise individuell Lavanda Feinkost Blaser & Dugumovic Hunyadigasse 2, lavanda.ch Ackerhack Die leckere Fleischalternative aus Erbsen, Bohnen, Kürbis- und Sonnenblumenkernen. Verwöhnen Sie sich beispielsweise mit einer feinen Sauce Bolognaise. CHF 4.50 / 100 g (entspricht ca. 300 g Hackfleisch) 101g – Lebensmittel im Offenverkauf Hohengasse 8, 101g.ch Coco Vino – feine Weine: neue Adresse! Neu an Oberburgstrasse 82c, Burgdorf. Direktimport vom Winzer, z. B. meinem Cousin, Gianni Piazza, Cabernet Franc DOC, Friaul-Julisch-Venetien. 2015er: CHF 12.00 / 13.50 2020er: CHF 13.80 (Aktions-Preise) Coco Vino GmbH Oberburgstrasse 82c, coco-vino.ch Für den vielseitigen Grillabend Ob weiss oder braun – die Coop Naturaplan Bio-Champignons «Miini Region» aus Seftigen runden das perfekte Grillmenü an warmen Sommerabenden ab. CHF 3.95 / 225 g (weiss oder braun) Coop Sägegasse 14, Bahnhofstr. 7, Bahnhofstr. 44 Salz- und Pfefferstreuer Das ideale Geschenk für das Brautpaar, die erste gemeinsame Wohnung und vieles mehr. Porzellan, Mützen vergoldet /versilbert. frei wählbar. CHF 72.00 Stiftung Intact, Keramikwerkstatt, Textilatelier Bernstrasse 7, Hohengasse 9/11, wir-bringens.ch

Die Seiten von 18 Simon Gneist – Holz in Form und Funktion In seiner Werkstatt mit Showroom an der Kirchbergstrasse 43 entwirft und fertigt Simon Gneist mit Präzision und Leidenschaft Möbel aus Massivholz an. Das verarbeitete Holz stammt zu einem Grossteil aus der Region. Die Kollektion umfasst Tische, Stühle, Betten, Regale, Sideboards und allerlei Accessoires, die sich durch ihre Funktionalität und ein einzigartiges Design auszeichnen. Gneist strebt stets nach der idealen Verbindung von Form und Funktion, nach Einfachheit und Klarheit, nach ästhetisch reizvollen Linien und stimmigen Proportionen. Inspiration für sein Schaffen findet er in der Natur, in der Architektur, im Alltag – praktisch überall. «Wichtig ist es, Augen und Ohren stets offen zu halten», lacht Simon Gneist. Mit seiner Kollektion ist der Möbelgestalter regelmässig an nationalen und internationalen Messen präsent. Für das Schloss Burgdorf fertigte er den 300 Kilogramm schweren Rittertisch sowie die Möblierung im Trauzimmer an. Wer sich für seine Kollektion interessiert, kann nach Vereinbarung gerne den Showroom an der Kirchbergstrasse besichtigen und gewinnt beim Gang durch den Betrieb zugleich einen spannenden Einblick in den Entstehungsprozess der Möbel. simongneist.ch Phytolismischung Nervensystem Glycerin-Frischpflanzenextrakte zur akuten Unterstützung von nervösen Spannungszuständen. CHF 25.30 / 100ml Taigawurzel Kapseln Die Taigawurzel wirkt stärkend auf den gesamten Organismus und immunstimulierend. Sie senkt Stressfaktoren im Blut und mindert Erschöpfungssyndrome. CHF 32.30 / 120 Stk. Apotheke Ryser AG Lyssachstrasse 17, apotheke-ryser.ch Loops Handgmachts – Laptop Tasche 13 und 15 Zoll Optimaler Schutz und einzigartiges Design. Mit viel Liebe handgemacht in Wiler bei Utzenstorf. CHF 89.00 / CHF 99.00 Burkhalter IT-Service Metzgergasse 7, pcbu.ch

19 Die Seiten von ELIZABETA ZEFI natural Haircare Nie mehr ein bad hair day! Die neue Haarpflegelinie aus Deutschland. Vegan, paraben- und silikonfrei. ab CHF 44.00 Parfumerie Metzler Schmiedengasse 15, kosmetikmetzler.ch Einfach und unkompliziert – AHA Peeling Overnight Für einen sichtbar rosigen Teint am Morgen. Der natürliche Abschilferungsprozess der Haut wird gefördert und abgestorbene Zellen entfernt. CHF 91.00 (Kennenlernrabatt 15%) Schoenzeit GmbH BABOR Beauty SPA Lyssachstrasse 9, schoenzeit.ch TRAVENO Reisestützstrümpfe Der ideale Begleiter auf Reisen. Vermindert Beinschwellungen durch eine intensive Stützwirkung. Erhältlich in diversen Farben. CHF 40.00 Bahnhof Apotheke Zbinden AG Bahnhofstrasse 13, achillea.ch Fuchs & Specht – Coworking / Restaurant / Gelateria / Catering Regionale Bioprodukte, direkte Wege, kleine Produzenten und Händler, saisonal, mit viel Herzblut und Handwerk. Restaurant, Catering und neu auch Gelati. Glaedus Glace, feinstes Rahmeis und Sorbet – zusammen entwickelt, im Lindenthal gefroren. Fuchs & Specht Hofstatt 3 & 5, fuchsundspecht.ch Orange Slice – der Designklassiker Dieser Sessel erfrischt Ihr Ambiente mit ausserordentlichem Sitzkomfort und einzigartiger Optik. Die ganze ArtifortKollektion – jetzt neu bei uns! Verschiedene Stoff- und Lederfarben erhältlich. CHF 2’342.00 Wohnform Herzog AG Hohengasse 6, wohnform-herzog.ch

Die Seiten von 20 Faire Mode für den Alltag! Geniessen Sie den Sommer in fair produzierten T-Shirts! Aus reiner Baumwolle (kbA) oder Hanf/Baumwolle. CHF 49.00 / 38.00 claro Weltladen Metzgergasse 10, claro-burgdorf.ch Linea Moda Uomo e Donna Das Bekleidungsgeschäft Linea Moda mit Sitz am Kronenplatz im Herzen der Altstadt sorgt seit Jahrzehnten für stilvolle modische Tupfer in Burgdorf und feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Das Sortiment der Boutique umfasst Mode für die Frau und den Mann aus dem avantgardistischen Bereich, welche sich nicht kurzlebigen Trends unterordnet, sondern dank eines zeitlosen Designs über Jahre hinweg mit Freude getragen werden kann. Die hochwertig verarbeiteten und edlen Kleidungsstücke, die sich durch Qualität, Exklusivität und das gewisse Etwas auszeichnen, stammen grösstenteils aus Europa. Dem Linea-Moda-Team um Inhaberin Gertrud Nyffeler ist es ein wichtiges Anliegen, dass sich die Produktionskette lückenlos nachverfolgen lässt. Die Kundinnen und Kunden haben somit die Gewähr, dass ihre Kleidung nicht in Billig-Lohnländern oder gar mittels Kinder- oder Zwangsarbeit angefertigt wurde. Selbstverständlich wird bei Linea Moda eine kompetente Kundenberatung grossgeschrieben. Auf Wunsch fertigt die hauseigene Schneiderin auch Eigenkreationen an. Das Sortiment wird durch Accessoires wie Taschen, Hüte, Brillen und Schmuck abgerundet, die allesamt als Blickfang dienen. linea-moda.ch Kleid Ricorrrobe Mit viel Liebe und von Hand hergestellte Kollektion aus dem kleinen Londoner Studio vom japanischen Designer Rico Tsubota. Zeitlos und vielseitig. Preise individuell linea moda Hohengasse 23, linea-moda.ch Kreative Ferienkurse für Kinder & Jugendliche 11.–13. Juli: Gesichter zeichnen, malen, modellieren; für Kids. 26.–30. September: Grundkurs Gestalten; für Jugendliche. CHF 200.00 / 225.00 Atelier farbwiese Hohengasse 17, farbwiese.ch

21 Die Seiten von BÄTTIG Stühle von Manufakt Modell 7: Gestell feuerverzinkt. Farbe Kunststofflatten gemäss Kollektion. CHF 296.00 Modell 12: Gestell feuerverzinkt. Mit Eschenholzlatten natur (CH). CHF 390.00 Modell 10: Gestell feuerverzinkt. Farbe Spaghettigeflecht gemäss Kollektion. CHF 331.00 Jäggi AG Burgdorf Lyssachstrasse 13, jaeggi-burgdorf.ch Neu bei uns: CUTLER AND GROSS – Brillenmode aus London Brillen von CUTLER AND GROSS bestechen durch massive Azetatplatten, klare Formensprache und hochwertige Details. Preise individuell Greisler AG, Brillen & Contactlinsen Schmiedengasse 3, greisler-ag.ch «Wo die Wölfe sind» von Charlotte McConaghy In eine Welt eintauchen, in der wir Menschlichkeit und Natur in Einklang bringen müssen. CHF 31.90 «Der Markisenmann» von Jan Weiler Eine Geschichte über das Erwachsenwerden und Altern, Familiengeheimnisse, Schuld und Verantwortung. Anrührend, witzig und lebensklug. CHF 31.90 «Sommerschwestern» von Monika Peetz Vier Schwestern, drei Generationen und eine mysteriöse Einladung an die Nordsee. Gefühlvoll, berührend und doch leicht. CHF 23.90 Buchhandlung am Kronenplatz Hohengasse 29, buchhandlung-amkronenplatz.ch

22 Das TecLab in Burgdorf bietet Schulklassen und Lehrpersonen als Ergänzung zum Schulunterricht einen spannenden und realitätsnahen Zugang zu den sogenannten MINT-Fächern. In Zusammenarbeit mit Unternehmen, Privatpersonen und Bildungsinstitutionen engagiert sich das TecLab so für die frühe Begeisterung von künftigen Nachwuchskräften in den technischen Berufen. Die Kindergartenkinder aus dem Schulhaus Neumatt lauschen gebannt den Worten von Kursleiter Christof Eugster. Es ist grad sehr spannend, denn in Christofs Geschichte haben Nina und Max vor lauter Spielen und Entdecken imWald die Zeit vergessen. Sie haben viele Tiere beobachtet; Füchse, Eulen und Rehe. Sogar einen Bären und einen Wolf haben sie entdeckt. Doch nun wird es langsam dunkel. Nina und Max sehen nichts mehr, hören aber plötzlich das Flattern von vorbeifliegenden Fledermäusen. Da stellt sich natürlich die Frage, wie es diese flinken Flugkünstler schaffen in der Dunkelheit den Weg zu finden, ohne in das dichte Gehölz zu donnern. Haben sie vielleicht supergute, viel bessere Augen als wir Menschen? Oder kennen sie jeden Baum auswendig? Oder haben sie einfach Glück? Nach einigem Hin und Her löst Christof das Rätsel. Die Kinder staunen nicht schlecht als er erklärt, dass die Fledermäuse die Bäume gar nicht sehen, sondern hören können und dass sie dafür besonders hohe Töne von sich geben, die wir Menschen gar nicht wahrnehmen können. Töne, die wir nicht hören können? Wie soll das den gehen? Das Thema Schallwellen, Sensorik und Orientierung ist lanciert. Spielerisch zur Technik In drei Gruppen aufgeteilt, erleben die Kinder danach spielend und bastelnd, wie sich Schall überträgt und dass manche Tonfrequenzen dem menschlichen Gehör – insbesondere demjenigen der Erwachsenen – verborgen bleiben. Mit einem selbst gebauten Ultraschall-Sensor ausgerüstet und mit verbundenen Augen «hören» sie sich sogar durch ein Labyrinth aus Wänden und können dadurch die vom Echo geprägte Wahrnehmungswelt der Fledermäuse etwas nachvollziehen. Die MINT-Angebote des Teclab sind sehr sorgfältig altersgerecht und den Grundsätzen des Lehrplans 21 folgend konzipiert. Mit den Angeboten an der Schnittstelle von Mensch und Technik begreifen Kinder und Jugendliche, welchen Einfluss Technik und Informatik auf unseren Alltag haben und was hinter bekannten Technologien und Vorgängen steckt. Sie erleben aber auch, dass Technik oder Automatisierung allein kein Garant für echte nachhaltige Entwicklung sind und dass es immer den Menschen braucht, um die technoTecLab Angebote für Schulen Wie die Fledermaus imWald

23 logischen Errungenschaften umsichtig einzusetzen. Dies erfuhren auch die Fünftklässler der Primarschule Schlossmatt, welche einen erlebnisreichen Tag zum Thema «Sammeln und Verteilen – früher und heute» im TecLab verbrachten. Sammeln und Verteilen knapper Ressourcen Herausgefordert von der Aufgabe, Nahrungsmittel über ein fiktives steinzeitliches Land zu transportieren und danach in der Gruppe zu verteilen, konstruieren die Schülerinnen und Schüler Brücken, Papierflugzeuge und Schiffe. Ziel ist es, damit möglichst viele Güter zur Ernährung der gesamten Gruppe zusammenzutragen. Im nächsten Schritt lernen die Schüle- die Bäume hört rinnen und Schüler mit einer Maschine, die das Zählen, Sortieren und Kommissionieren der Güter rationell übernehmen kann, umzugehen. Bald wird jedoch klar, dass mit dem Gesammelten nicht alle Bedürfnisse befriedigt werden können. Und es wird deutlich, dass auch eine komplexe Maschine gar nicht so programmiert werden kann, dass sie selbständig eine faire Lösung liefern könnte, mit der alle «leben können». Eine zufriedenstellende Verteilung der beschränkten Ressourcen kann nur von Menschen imDialog erreicht werden. Nebst den Einblicken in technische Funktionen bis hin zum Verständnis von industrieller Automation wird in diesem TecLab-Angebot auch dieser gesamtgesellschaftliche Aspekt beleuchtet. Wann ist nachhaltige Entwicklung nachhaltig? Das TecLab ist auf die Herausforderungen der Zukunft ausgerichtet. Die zunehmende Digitalisierung und die Vernetzung von Produktions- und Dienstleistungsprozessen in der Industrie 4.0 werfen weitreichende Fragen auf, die nur unter Berücksichtigung von ökonomischen, sozialen und ökologischen Nachhaltigkeitsaspekten beantwortet werden können. Diese Entwicklung stellt Gewerbe- und Industriebetriebe ebenso vor neue Herausforderungen wie das Bildungssystem, aus dem schliesslich geeignete, motivierte und talentierte Fachkräfte hervorgehen sollen. Menschen, die sich für Technik und Digitalisierung begeistern und trotzdem reflektierend erkennen, wo deren gesunde Grenzen liegen. Denn in einer entmenschlichten Welt auf einem ökologisch ruinierten Planeten will ja wohl niemand leben. Wie bauen wir eine Brücke über den Fluss? Welche Papierflieger fliegen weit genug?

24 AmAnfang des Burgdorfer Stadtlaufs stand die Idee, mit einem Sport-Spektakel viele Leute in die Altstadt zu locken. Im Laufe der Jahre wurde aus der Spitzensport-Veranstaltung ein Lauffest für Alle, das weit über Burgdorf hinaus bekannt ist und jeweils Läuferinnen und Läufer aus Nah und Fern anzieht. Nach zwei Jahren Corona-Unterbruch findet heuer die 40. Austragung statt. Im Oktober 1978 rannte die damalige Weltspitze der Langstreckenläufer 15 Runden durch die Burgdorfer Oberstadt. Am Start waren etwa der finnische Wunderläufer Lasse Viren oder das Schweizer Aushängeschild des Laufsports Markus Ryffel; als Speaker machte Bernhard Thurnheer Stimmung. Der erste Burgdorfer Stadtlauf, der im Rahmen einer Stadtlaufserie zusammen mit Bern und Zofingen organisiert worden war, bot ein Sport-Spektakel, das Tausende Zuschauerinnen und Zuschauer in die Oberstadt zog. Die Austragung in Burgdorf unter der Federführung des damaligen Stadtpräsidenten Max Conrad war ein voller Erfolg und der Beginn einer Erfolgsgeschichte… wenn auch mit einigen Hochs und Tiefs. Das Konzept des Spitzensport-Anlasses wurde im darauffolgenden Jahr wiederholt. Diesmal im Kornhausquartier, aber mit ähnlichem Staraufgebot. Es siegte der Kenianer Kip Rono vor dem Vorjahressieger Markus Ryffel. Doch damit war die Ära des internationalen Spitzensports am Burgdorfer Stadtlauf bereits zu Ende. Vom Weltklasse Event zum Lauffest für Alle Das Konzept wurde nicht zuletzt aus finanziellen Erwägungen überdacht. Man stellte fortan den Anlass unter das Motto «Lauf für jedermann», verzichtete auf die Teilnahme von Laufstars und setzte stattdessen auf den Breitensport. Gleichzeitig wurde die Laufstrecke erweitert. Sie führte nun über die Altstadt hinaus ins Gsteig-Quartier. Bei der nächsten Austragung 1981 nahmen bereits rund 240 Läuferinnen und Läufer teil. Über einige Jahre ging diese Neuorientierung gut, auch wenn sich herausstellte, dass die Strecke durch die menschenleeren Quartiere für die Teilnehmenden nicht wirklich attraktiv war. Der Stadtlauf, mittlerweile in den Händen eines eigenen Organisationskomitees, verlor zunehmend an Resonanz und Attraktivität und stand Ende der 1990er Jahre vor dem Aus. Das OK hatte bereits einen Schlussstrich gezogen. Doch einige engagierte Burgdorfer, allen voran Urs Pfister, seines Zeichens selbst erfolgreicher Langstreckenläufer, wollten die Idee nicht einfach Jubiläum Burgdorfer Stadtlauf Das Lauffest für Alle zum vie

25 begraben. Es formierte sich um ihn ein neues Team mit neuen Ideen, wie dem Stadtlauf wieder Leben eingehaucht werden könnte. Eine davon wurde 2001 als Sponsorenlauf für die Burgdorfer Stiftung Mine-Ex zugunsten von Minenopfer in Kambodscha umgesetzt. Zusammen mit dem Rotary-Club und viel Schweizer Prominenz wie zum Beispiel Alt-Bundesrat Adolf Ogi sammelte man über 160’000 Franken. Der neue Burgdorfer Stadtlauf ab 2013 2011 stand der Lauf wegen schwächelnder Teilnehmerzahlen aber auch wegen der Bauarbeiten in der Altstadt erneut auf der Kippe. Die Organisatoren gingen über die Bücher und nutzten die Gelegenheit die im Vergleich zu anderen Stadtläufen eher langweilige Streckenführung zu überdenken. Der neu gestaltete Stadtlauf feierte dann im Jahr 2013 seine Premiere. Die kompaktere Strecke gewann viel an Attraktivität und wies nebst der Altstadt weitere Highlights auf. So etwa der heute bereits legendäre Sprint durch das Bistro B5 und der Zieleinlauf nach anspruchsvollem Aufstieg hoch oben im Schloss. rzigsten Mal Mit dem Fokus auf Kinder und Jugendliche wurde aus einer Laufsportveranstaltung ein Fest des Laufens. Mutige Ideen, das grosse Engagement aller Beteiligten und der Rückhalt bei den Sponsoren führten den Burgdorfer Stadtlauf auf die Erfolgsstrasse zurück. Mittlerweile nehmen gegen 1’000 Läuferinnen und Läufer in nicht weniger als 14 Kategorien teil. Von den «Aemme Gröögle», die in Begleitung Erwachsener eine 460 Meter Runde in der Oberstadt absolvieren, bis zu den 10km Hauptläufen für Frauen und Männer, die nach zwei Runden durch die Innenstadt auf dem Schloss oben enden. Nur dank vielen freiwilligen Helfern möglich Ein Grossanlass wie der Burgdorfer Stadtlauf ist ohne das Engagement von Sponsoren und dem Wohlwollen der Stadt Burgdorf undenkbar. Mit Startgeldern oder sonstigen Einnahmen allein könnte er nicht finanziert werden. Und ohne die zahlreichen Helferinnen und Helfer, die sich unentgeltlich einsetzen, ginge es auch nicht. Auch für die diesjährige Austragung am 10. September 2022 ist das OK auf viele helfende Hände angewiesen. Wenn auch Sie sich für das Lauffest für Alle begeistern können und etwas zu dessen Gelingen beitragen möchten, können Sie sich gerne per E-Mail an die Organisatoren des Stadtlaufs wenden: info@burgdorfer-stadtlauf.ch. Anmeldung für Helfer unter: helfer.burgdorfer-stadtlauf.ch Bild © Hans Wüthrich Alt-Bundesrat Adolf Ogi beim Mine-Ex Sponsorenlauf am Burgdorfer Stadtlauf 2001 «Wenn ich jeweils die Freude und Motivation in den Gesichtern der Kinder sehe, weiss ich, dass sich der Aufwand mehr als gelohnt hat.» Urs Pfister, OK Präsident Burgdorfer Stadtlauf Bild © Kadetten Burgdorf

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