Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 02 - Sommer 2022

23 logischen Errungenschaften umsichtig einzusetzen. Dies erfuhren auch die Fünftklässler der Primarschule Schlossmatt, welche einen erlebnisreichen Tag zum Thema «Sammeln und Verteilen – früher und heute» im TecLab verbrachten. Sammeln und Verteilen knapper Ressourcen Herausgefordert von der Aufgabe, Nahrungsmittel über ein fiktives steinzeitliches Land zu transportieren und danach in der Gruppe zu verteilen, konstruieren die Schülerinnen und Schüler Brücken, Papierflugzeuge und Schiffe. Ziel ist es, damit möglichst viele Güter zur Ernährung der gesamten Gruppe zusammenzutragen. Im nächsten Schritt lernen die Schüle- die Bäume hört rinnen und Schüler mit einer Maschine, die das Zählen, Sortieren und Kommissionieren der Güter rationell übernehmen kann, umzugehen. Bald wird jedoch klar, dass mit dem Gesammelten nicht alle Bedürfnisse befriedigt werden können. Und es wird deutlich, dass auch eine komplexe Maschine gar nicht so programmiert werden kann, dass sie selbständig eine faire Lösung liefern könnte, mit der alle «leben können». Eine zufriedenstellende Verteilung der beschränkten Ressourcen kann nur von Menschen imDialog erreicht werden. Nebst den Einblicken in technische Funktionen bis hin zum Verständnis von industrieller Automation wird in diesem TecLab-Angebot auch dieser gesamtgesellschaftliche Aspekt beleuchtet. Wann ist nachhaltige Entwicklung nachhaltig? Das TecLab ist auf die Herausforderungen der Zukunft ausgerichtet. Die zunehmende Digitalisierung und die Vernetzung von Produktions- und Dienstleistungsprozessen in der Industrie 4.0 werfen weitreichende Fragen auf, die nur unter Berücksichtigung von ökonomischen, sozialen und ökologischen Nachhaltigkeitsaspekten beantwortet werden können. Diese Entwicklung stellt Gewerbe- und Industriebetriebe ebenso vor neue Herausforderungen wie das Bildungssystem, aus dem schliesslich geeignete, motivierte und talentierte Fachkräfte hervorgehen sollen. Menschen, die sich für Technik und Digitalisierung begeistern und trotzdem reflektierend erkennen, wo deren gesunde Grenzen liegen. Denn in einer entmenschlichten Welt auf einem ökologisch ruinierten Planeten will ja wohl niemand leben. Wie bauen wir eine Brücke über den Fluss? Welche Papierflieger fliegen weit genug?

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