Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 02 - Sommer 2022

8 Seit Ende April besuchen zahlreiche Kinder und Jugendliche aus der Ukraine die sogenannten Willkommensklassen in Burgdorf. Die hiesige Schule ist mit ihrem Engagement Vorreiterin in Sachen Integration und Bildung für die Jüngsten unter den Geflüchteten aus dem Kriegsgebiet. Auf dem grossen Parkplatz des Alpina-Areals an der Oberburgstrasse haben sich ein gutes Dutzend Jugendliche im Kreis versammelt. Aus einem Handy ertönt Musik, die Stimmung ist locker und entspannt. Nichts deutet darauf hin, dass die hier vereinten Mädchen und Knaben unlängst den Kriegswirren aus der Ukraine entflohen sind. Seit ein paar Wochen besuchen sie in Burgdorf eine der zehn Willkommensklassen, welche an vier Standorten in der Stadt geführt werden. Heute ist die bald stattfindende Solätte Thema, und die Jugendlichen proben gemeinsam mit ihrer Lehrerin einen Tanz, den sie am Festtag auf der Schützenmatt aufführen wollen. Keine Zeit für Grundsatzdiskussionen 140 ukrainische Schülerinnen und Schüler, vom Kindergarten bis zur 9. Klasse, besuchen seit dem 25. April in Burgdorf die Schule. Hinter dem, was in den Klassenzimmern auf den ersten Blick bereits als Routine erscheint, steckt ein Kraftakt sondergleichen. Innert weniger Tage haben Heinz Begré, Leiter der Willkommensklassen in Burgdorf, und ein stets wachsendes Team an Lehrpersonen das Unterrichtsangebot aufgebaut. «Eine der grössten Herausforderungen war und ist der Lehrermangel, denn für die Willkommensklassen dürfen keine ordentlichen Lehrerinnen und Lehrer abberufen werden», so der ehemalige Leiter der Oberstufe Gsteighof. Mitte April habe er zusammen mit zwei ukrainischen Lehrerinnen mit der Planung begonnen. Heute engagieren sich 31 Personen für die zehn Klassen, unter ihnen 13 Lehrerinnen aus dem Kriegsgebiet – die meisten davon ebenfalls Geflohene. «Wir sind eine Pionierschule und haben so zu sagen auf der grünen Wiese angefangen», sagt Heinz Begré. Bei der Planung habe es keine Zeit für Grundsatzdiskussionen gegeben. Doch manchmal Willkommensklassen Herkulesaufgabe pragmatis Mit einfachsten Mitteln: Die Oberstufenschüler proben einen Tanz für die Solätte; die Musik kommt vom Handy

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