Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 02 - Sommer 2022

28 Sein gezeichneter Hauptprotagonist heisst «Vulcano» – ein Hund, den sein Schöpfer nach Lust und Laune in ein anderes Wesen verwandeln kann: In einen Fisch, einen Drachen, eine zweiköpfige Schlange oder nach Bedarf auch mal in einen Menschen. Der tausendfach gezeichnete und modellierte Verwandlungskünstler Vulcano sei sein «Alter Ego», sagt Vesuvio. Und die Geschichten, die sie gemeinsam erzählen, hätten sie alle selbst erlebt… oder jedenfalls fast. Samuele Vesuvio Paul Wiedmer; so lautet sein vollständiger bürgerlicher Name. Eine Namenskombination, die ihm in früheren Jahren bei einem Comic-Wettbewerb gleich den ersten und den zweiten Rang eingebracht habe. Den ersten Rang für die besten Zeichnungen vergab die Jury nämlich an einen gewissen Samuele Vesuvio und der zweite Rang ging an den vermeintlich ebenfalls existierenden Paul Wiedmer. Vesuvio wuchs als Sohn des bekannten Künstlers Paul Wiedmer und Jacqueline Dolder in Burgdorf und Italien auf. Die Schulen und ein kurzes Studium der Kunstgeschichte absolvierte er in Italien, wo die Wiedmers auch heute noch den Skulpturengarten «La Serpara» nahe Orvieto betreiben. Hier verbrachte Vesuvio seine Jugend, stets und überall zeichnend und umgeben von Kunst und Kunstschaffenden aus aller Welt, die bei der Familie ein und aus gingen. «Da waren immer Leute, die mit mir gezeichnet haben und von denen ich sehr viel lernen konnte», erinnert sich Vesuvio schmunzelnd. Diese Leidenschaft wurde sein bevorzugtes Medium und die daraus entstehenden Comics seine ersten Arbeiten, die er öffentlich machte. Das Zeichnen ist immer im Mittelpunkt Eine erste wichtige Publikation war sein Comic «Time Riders», den das Museum Tinguely in Basel 2009 als Ergänzung zu einer Ausstellung seines Vaters publizierte. Bereits 2011 folgte die erste Einzelausstellung von Samuele Vesuvio unter dem Titel «Eruzione» in den Räumen der Gesellschaft der Freunde junger Kunst in Baden-Baden(D). Die Zeichnung war auch hierbei zentrales Stilmittel, doch den klassischen Comic mit Text und Bild hatte Vesuvio bereits hinter sich gelassen. Stattdessen begann er Künstler in Burgdorf Die Geschichten des Samue «Ich mag keine schweren EisenPlastiken, wie sie mein Vater macht, schleppen. Zeichnungen und kleine Figuren sind da doch viel einfacher zu transportieren.» Samuele Vesuvio

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