Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 01 - Frühling 2023

10 Ein zentrales Element der Handfeste von 1273 war die Regelung der Märkte. Deshalb wirft die Stadt im Rahmen der Jubiläumsaktivitäten einen besonderen Blick auf Burgdorfs Markttradition. Anlässlich des diesjährigen Maimarktes findet erstmals auch ein grosser Flohmarkt statt. Die Gelegenheit für alle, welche Gebrauchtes verkaufen oder das eine oder andere Schnäppchen machen möchten. ImMittelalter spielten Märkte und Messen eine enorm wichtige Rolle: Während an den Wochenmärkten Lebensmittel angeboten wurden, verkauften an den Jahrmärkten fremde Kaufleute und Händler sonst nicht verfügbare Import- und Luxuswaren wie Stoffe, Arzneien, Gewürze und vieles mehr. Allen Märkten war gemeinsam, dass sie grosse Treffpunkte waren – zum Kaufen, Handeln, Feilschen, Feiern und vieles mehr. Im Jubiläumsjahr der Handfeste lässt Burgdorf diese Markttradition aufleben – allem voran am 13. Mai mit einem Maimarkt, der erstmalig mit einem grossen Flohmarkt verbunden wird. Mit über 50 Ständen ist der Maimarkt einer der grössten Märkte in Burgdorf. Nebst dem üblichen Jahrmarktangebot findet auf der Gebrüder-Schnell- Terrasse passend zur Jahreszeit auch ein Wildpflanzenmarkt statt. Ebenda organisiert Pro Burgdorf in Zusammenarbeit mit dem Altstadtleist die traditionelle «Itopfete». Alle Marktbesuchenden haben die Möglichkeit, Sommerflor und Küchenkräuter vor Ort zu kaufen und – sofern gewünscht – diese mit Hilfe von Profis direkt in die mitgebrachten Töpfe einzutopfen. Und natürlich sind auch die Marktstände der traditionellenWochenmärkte Bestandteil des Maimarkts. Dort gibt’s wie gewohnt saisonale Frischwaren wie Blumen, Pflanzen, Käse, Fleisch, Früchte, Gemüse, Brot und Spezialitäten aus der Region. Nun bereichert mit dem geplanten Flohmarkt ein zusätzlicher Teil das umfangreiche und bunt gemischte Angebot. Armut war der Ursprung der Flohmärkte Die Geschichte der Flohmärkte führt zurück ins Paris des 18. Jahrhunderts. Weit verbreitete Armut liess die Menschen Märkte organisieren, wo gebrauchte Kleider und Waren, meist Gaben der Herrschaftshäuser, verkauft und gekauft wurden. Im grossen Stil fand dies jeweils in der Nähe der Kathedrale Notre-Dame statt. Der Begriff des Flohmarkts, der deutschen Übersetzung für «Marché aux Puces», könnte sich von den ungeliebten Tierchen ableiten, die sich damals in zahlreichen der feilgebotenen Textilien befanden. Der eine oder andere Floh dürfte so unfreiwillig den Besitzer oder die Besitzerin gewechselt haben. Aus die- Flohmarkt im Mai Der Wert gebrauchter Geg

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