Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 01 - Frühling 2024

5 langem Hin und Her und dank dem von den Burgdorfern finanzierten Gyrisbergtunnel erhielt man den ersehnten Zuschlag für die Streckenführung über Burgdorf-Wynigen. Seit der Eröffnung des Eisenbahnabschnitts BernHerzogenbuchsee 1857 hat Wynigen, das damals übrigens hinter Burgdorf und Langnau die drittgrösste Emmentaler Gemeinde war, einen ausgezeichneten Anschluss. Ländliche Attraktivität hat ihren Preis Wie so viele ländlich geprägte Emmentaler Gemeinden hat auch Wynigen nur sehr begrenzten finanziellen Spielraum. «Das meiste Geld verschlingt die InstandSchnellzugshalt haltung und der zweckmässige Ausbau der Infrastruktur: Über 80 km Strassennetz, etliche öffentliche Gebäude, mehrere Schulen und Kindergärten, Schülertransporte für die abgelegenen Siedlungsgebiete und vieles mehr machen den Löwenanteil des Gemeindebudgets aus», erläutert Sandra Sommer. Da bleibe nicht viel übrig für kostspielige Extravaganzen und öffentliche Investitionen. «Viele Wachstumsmöglichkeiten mit Bauland stehen ohnehin nicht mehr zur Verfügung. Es geht also bald mal um die Konsolidierung und den Ausbau der ländlichen Lebensqualität», ergänzt Gemeindeschreiber Christian Liechti. Wynigen gelingt es, vor allem auch dank einer überaus engagierten Bevölkerung, ein attraktives Dorfleben zu gestalten. So setzt man sich beispielsweise gemeinsam dafür ein, dass Beizen und Läden im Dorf bleiben. Und wenn die zahlreichen Vereine Feste feiern oder sonstige Aktivitäten organisieren, steht die Bevölkerung geschlossen dahinter. Auch für die Jugend wird etwas getan: In Zusammenarbeit mit der offenen Jugendarbeit Herzogenbuchsee gibt‘s in Wynigen einen Jugendtreff, der regelmässig Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 6 und 20 Jahren bereit stellt. Filmkulisse und fantastisches Wanderland Die Wynigenberge gehören zum Eindrücklichsten, was das Hügel- und Wanderland Emmental zu bieten hat. Das hat wohl auch der Regisseur Franz Schnyder gedacht, als er in den 1950er Jahren für die Verfilmung von Gotthelfs «Ueli der Knecht» und «Ueli der Pächter» eine passende Kulisse für die Dreharbeiten suchte. Man fand den perfekten Hof, der in Wahrheit Reinhard-Hof heisst, im Weiler Brechershäusern und nannte ihn im Film wie in Gotthelfs Romanen Der Weiler Brechershäusern in den Wynigenbergen… … hier steht die «Glungge» aus den Gotthelf-Verfilmungen Bild © Christian Hulliger, Wynigen Bild © Hans Schuler, Rüedisbach

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