Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 01 - Frühling 2023

23 Jahrhunderts wurde die Beleuchtung des öffentlichen Raums auch in unserer Gegend ein Thema. Ab 1780 muss es in Burgdorf vereinzelte Öllaternen an Hausfassaden gegeben haben. Diese lieferten ein eher schummriges, gelblich-fahles Licht in den Strassen. 1860 gab es dann bereits 42 fest installierte öffentliche Öllaternen. Der eigentliche Durchbruch erfolgte mit dem Einsatz der ersten Gaslampen, die ein wesentlich helleres Licht und gleichzeitig etwas weniger Russ und Gestank produzierten. Mit dem sogenannten «Stadtgas», einem aus Steinkohle gewonnenen Leuchtgas, nahm Burgdorf 1862 die erste wirkliche öffentliche Beleuchtung mit 81 Gaslampen in Betrieb. «Wie eine künstliche Sonne», rühmte man damals deren Leuchtkraft. Um 1900 waren bereits über 130 und wenige Jahre später insgesamt 168 Leuchten auf dem Stadtgebiet im Einsatz. Die Nacht zum Tag gemacht Mit dem Aufstieg der elektrischen Energie wurden hell erleuchtete Strassen und nächtelang flirrende Leuchtreklamen zum Symbol des urbanen Lebensgefühls. Grossstädte schlafen nie, sondern sind rund um die Uhr bereit für pulsierendes Leben. Davon zeugen Bilder wie die obige Satellitenaufnahme auf das dicht besiedelte Europa. Doch die anfangs mehrheitlich verwendeten Glüh- und Bogenlampen und die noch bis ell – heute LED vor kurzem eingesetzten Natriumdampf-, Quecksilberdampf- oder Neonlampen verbrauchen nicht nur unnötig viel elektrische Energie, sondern sind auch schlecht auf eine angemessene, flexible Leuchtkraft regulierbar. Sie erleuchten nicht nur Strassen und Plätze, sondern auch den ganzen Himmel über den Städten. Heutige LED-Technologien ermöglichen demgegenüber sehr viel energieeffizientere und punktgenau steuerbare Beleuchtungskonzepte. Deshalb wurde kürzlich die bereits 60-jährige Altstadt- und Weihnachtsbeleuchtung Burgdorfs unter Berücksichtigung der energetischen Ziele und der denkmalpflegerischen Vorgaben ersetzt. Vernetzte LEDs für flexible Beleuchtung Mit der neuen Beleuchtung können Energieverbrauch und Lichtverschmutzung markant reduziert werden. Darüber hinaus wurde ein Leuchtenmodell ausgewählt, das in seiner klassischen äusseren Form und dank seiner vielseitigen Funktionen, das historische Ambiente der Altstadt ideal zu inszenieren weiss. Durch die integrierte Steuerung kann die Beleuchtung den Bedürfnissen flexibel angepasst werden. So kann beispielsweise auf Ladenöffnungszeiten oder Restaurant- und Barbetrieb Rücksicht genommen werden oder nach Bedarf nur noch die Fahrbahn gemäss den gesetzlichen Vorgaben beleuchtet werden, statt den ganzen Raum zu erhellen. Dank verschiedener integrierter Module können die gezielte Beleuchtung von Fassaden, der Strasse und sogar weihnächtliche Projektionen realisiert werden. So bietet diese Technologie eine Fülle von Möglichkeiten, die Beleuchtung besser als jemals zuvor an die funktionalen, emotionalen und biologischen Bedürfnisse des Menschen anzupassen. Die neuen Leuchten verbreiten angenehm warmes Licht.

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