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Ein Kulturort auf dem Friedhof Burgdorf

Pavillon Friedhof Burgdorf

Einem griechischen Tempelchen gleich steht ein Pavillon auf dem Burgdorfer Friedhof. Der Pavillon diente bis vor über 70 Jahren als Aufbahrungsstätte und Ort des endgültigen Abschiednehmens und wurde seitdem vor allem als Lagerraum für Gerätschaften der Friedhofsgärtnerei genutzt. Im Zuge der Umgestaltung und Neukonzeption des Friedhofs soll dieser als Parkanlage aber auch als Begegnungs- und Kulturort wieder vermehrt wahrgenommen werden. Auch der Pavillon soll als Kulturort in Wert gesetzt werden.


Offener Wettbewerb für Kulturschaffende aller Sparten

Im März 2024 hat die Fachstelle Kultur zusammen mit der Abteilung Stadtgrün einen öffentlichen Wettbewerb für ein künstlerisches Projekt in der Alten Aufbahrungshalle auf dem Friedhof Burgdorf ausgeschrieben. Gesucht wurden Projekte, die spezifisch auf den Ort eingehen und diesen als Stätte der letzten Ruhe respektieren.

Überwältigt von der Vielzahl und der hohen Qualität und Originalität der eingegangenen Projekte hat sich die Jury aus insgesamt 35 Eingaben aus der ganzen Welt – von Burgdorf über Warschau bis San Francisco – für das Projekt «Musik fürs Jenseits» des Berner Musikers und Komponisten Noel Schmidlin entschieden. Seit Mitte August bis Ende Oktober 2024 ist sein Projekt auf dem Friedhof Burgdorf zugänglich. Die Vernissage fand am Mittwoch, 14. August 2024 statt. 

Laudatio von Thomas Samuel Jacobi für Noel Schmidlin


Noel Schmidlin befasst sich in seiner Arbeit mit dem Spannungsfeld zwischen Diesseits und Jenseits. Die Alte Aufbahrungshalle, die in ihrer ursprünglichen Funktion ein Portal zwischen Diesseits und Jenseits markierte, wird selbst zum Klangkörper, indem kleine Motoren das Baumaterial sowie lokale Klang- und Resonanzobjekte erklingen lassen. Besuchende haben die Möglichkeit ausserhalb des Gebäudes Schalter zu bedienen, die im Innengebäude Klänge erschaffen. Die komponierende Person kann ihre musikalische Kreation zwar nicht selbst hören, jedoch für andere spielen. So entstehen Dialoge über das Gehörte oder Gespielte.

«Musik fürs Jenseits» wurde in einem Video von Lara Wedekind dokumentiert. Im Mittelpunkt der Aufzeichnung stehen die kleinen Motoren, die auf subtile Weise die Wände des Gebäudes «abklopfen» und Gegenstände zum Klingen bringen und so eine einzigartige Komposition erzeugen.

Hier geht's zum Dokumentationsvideo «Musik fürs Jenseits»

Kreieren auch Sie auf der Schalttafel Ihre ganz eigene Komposition oder lauschen Sie in der Alten Aufbahrungshalle den durch andere Personen erzeugten Klängen - die Klanginstallation «Musik fürs Jenseits» ist noch bis Ende Oktober 2024 frei zugänglich.


Aus den vielen Eingaben hat sich die Jury für ein zweites Projekt entschieden, das im Jahr 2025 ausgeführt wird. Die jungen Burgdorfer Künstlerinnen Sofie Hänni und Mara Schenk werden kommendes Jahr ihr Projekt «Le Tapis - der Nachlass» zeigen.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmenden für die grossartigen Eingaben! Den drei jungen Künstler/innen gratulieren wir herzlich zur Wahl und freuen uns auf die Ausführung der Projekte.

Die Jury
Kevin Herzog (Teamleiter Friedhof), Rudolf Holzer (Leiter Baudirektion), Brigitte Bolzli (Trauerbegleiterin),
Dagmar Kopše (Kulturbeauftragte), Caroline Komor (Projektleiterin Kultur), Corinna Hirrle (Mitglied der Kulturkommission)


Kontakt:
Dagmar Kopše, Kulturbeauftragte, 034 429 92 23
Caroline Komor, Projektleiterin Kultur, 034 429 92 97
kultur@burgdorf.ch

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