Als Mitglied der Städtekonferenz Kultur (SKK) kann die Stadt Burgdorf Kunstschaffenden aus Burgdorf und der Region Emmental sporadisch einen Aufenthalt in einem der Künstler/innenateliers in Belgrad, Buenos Aires, Genua und Kairo ermöglichen.
Die Atelieraufenthalte werden öffentlich ausgeschrieben. Über die Bewerbungen entscheidet die Kulturkommission der Stadt Burgdorf.
Wir freuen uns, von Juli - Dezember 2024 Tobias Lanz einen Atelieraufenthalt in der Casa Suiza im Hafenquartier La Boca von Buenos Aires zu ermöglichen. Tobias Lanz (*1998 in Burgdorf) ist ein in Bern lebender Komponist und Künstler mit einem Bachelor in Sound Arts an der Hochschule der Künste Bern. Er macht Musik mit seinen Soloprojekten unter dem Alias RTK und ist Teil von verschiedenen Kollaborationen, unter anderem dem Projekt «evolving dronescapes» und der Band «Lido». In der Vergangenheit hat er als Teil der Arbeitsgruppe «Programm & Promotion» in der Kulturhalle Sägegasse das Burgdorfer Kulturgeschehen mitgeprägt.
Arches (evolving dronescapes), composed, performed & recorded by Simon Lanz & Tobias Lanz
released November 2023
AUSSCHREIBUNG GASTATELIER 2025 IN DER FABRIK BURGDORF
3 Monate von Anfang Juni bis Ende August 2025
Die Fabrik Burgdorf und die Stadt Burgdorf betreiben in den Räumlichkeiten der Fabrik ein Gastatelier. Jeden Sommer wird eine Gastkünstlerin/ein Gastkünstler für einen Aufenthalt in der Fabrik eingeladen. Die Ausschreibung richtet sich an bildende Künstler/innen aus dem Ausland, ohne Altersbegrenzung aber mit mindestens einigen Jahren Berufserfahrung.
Die Künstler/innen-Gemeinschaft IG Kultur in der Fabrik wählt in Zusammenarbeit mit der Kulturkommission und der Fachstelle Kultur der Stadt Burgdorf die Künstler/innen für das Gastatelier aus.
Bewerbungsfrist: 20. November 2024 (bis 24.00 MESZ)
Ausschreibung Gastatelier 2025
Von Juli - September 2024 hat die Künstlerin Shamin Radmand (*1985 in München) zusammen mit ihrem Partner Lars Anker Rasmussen im Gastatelier in der Fabrik gearbeitet. Ihre Malerei ist inspiriert von ihrem Herkunftsland Iran und ihrer Wahlheimat Leipzig. In Gemälden, die von westlichen und iranischen Architekturen, Landschaften und Textilien beeinflusst sind, versucht sie einen gemeinsamen Raum zwischen ihren beiden Welten zu finden.
Ankündigungstext Gastkünstlerin 2024
www.fabrikburgdorf.ch
Shamin Radmand, She was a Queen, 70 x 100 cm, Öl auf Leinwand, 2023
Von Juli bis September 2023 war Mathieu Bessey (*1985) aus Hamburg in der Fabrik zu Gast.
Letzten Sommer war Mathieu Bessey (*1985) aus Hamburg von Juli bis September 2023 Gastkünstler im Atelier an der Lyssachstrasse 112. Seine hier in Burgdorf entstandenen Arbeiten waren vom 25. August bis 23. September 2023 in der Ausstellung "Fantômas qui êtes aux Cieux, sauvez la Poésie" im Kunstraum Milieu (Münstergasse 6, Bern) zu sehen.
Am 30. September 2023 fand in der Fabrik ein gemeinsam von der Fabrik und vom Kunstraum Milieu organisiertes Künstlergespräch mit Mathieu Bessey zum Thema Interieur statt.
Mathieu Bessey hat an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Peter Chevalier (2006–
2010), sowie an der HfBK in Hamburg bei Monika Baer und Jutta Koether (2010–2011) studiert.Seine
Arbeiten wurden bisher in diversen Ausstellungen gezeigt, u.a. im Kunstraum Milieu in Bern, im
Kunsthaus Hamburg oder im Alta Art Space in Malmö.
Der Ausgangspunkt seiner Installationen und Bilder ist die künstlerische Recherche. Die Ausstellungen
die daraus hervorgehen, bewegen sich zwischen kunsthistorischer Genauigkeit und einer eigenen
narrativen Form. Thematische Schwerpunkte liegen auf den Quellen, welche Künstler*innen der
Avantgarde als Vorlage für ihre Werke benutzen oder auch wie sich Romanfiguren der Populärliteratur
ihren Weg in die Gemälde oder Zeichnungen dieser Künstler:innen bahnten.
Als Beispiel dient hier die Ausstellung Reproduction Interdite in der aufgezeigt wurde, dass die meisten
Gemälde Francis Picabias Postkarten als Quelle haben und viele andere Künstler:innen wie z.B Eileen
Agar und Dorothea Tanning ebenfalls Postkarten als Grundlage für ihre Werke nahmen. Der Grossteil
des Quellenmaterials war der Forschung bis dato unbekannt. Mathieu Bessey konzipierte für
Reproduction Interdite Wandgemälde sowie das Ausstellungsdisplay und zeigte eigene Malereien die
Bezug zur Thematik nahmen. Sein Interesse an dieser Fragestellung geht über sein eigenes Werk
hinaus und bezieht auch oft anknüpfende Positionen anderer Künstler:innen mit ein.
Während seines Aufenthaltes in der Fabrik wollte Mathieu Bessey seine Quellen-Recherche
weiterbetreiben, insbesondere interessierte ihn die Geschichte von Olga Mohler und Francis Picabia.
Olga Mohler stammte aus Rubigen und war bis zu dessen Tod mit Picabia liiert. So war Picabia auch
häufiger im Kanton Bern zu Gast.
Ausstellungsansicht «Mathieu Bessey - Fantômas qui êtes aux Cieux, sauvez la Poésie» im Kunstraum Milieu, Bern, 25. August bis 23. September 2023
Foto by Claude Barrault
Von Juni bis August 2022 war Heiko Sievers Gastkünstler im Atelier an der Lyssachstrasse 112 .
Seine Arbeiten wurden bisher in diversen Ausstellungen gezeigt, u.a. in der Galerie Meyer Riegger in Karlsruhe, bei Konrad Fischer in Düsseldorf, im Kunstverein Bellevue-Saal in Wiesbaden oder im FokiaNou Art Space in Athen. Kürzlich nahm er zudem mit einem Gastbeitrag am Symposium «Pilzkultur und Kapitalismus» im Hamburger Kunstverein teil.
In seiner Arbeit beschäftigt sich Heiko Sievers intensiv mit verschiedenen naturwissenschaftlichen Darstellungsregimen und deren musealer und medialer Vermittlung. Die Auseinandersetzung mit Erkenntnissen und Modellen der Naturwissenschaften zieht sich wie ein roter Faden durch seine gesamte bisherige Arbeit.
Seit 2009 arbeitet er fortlaufend an dem Projekt «Mushroom of the Day», für das täglich ein Bild entsteht und auf seinem Blog chronologisch publiziert wird. Die bewusste Beschränkung auf das Motiv Pilz, als den mitunter geheimnisvollsten Geschöpfen der Natur, bietet Heiko Sievers eine unerschöpfliche Quelle an Themen, Techniken und Bildfindungsstrategien. Er hat während seines Aufenthaltes an einer neuen, raumgreifenden Installation gearbeitet, hat zusammen mit den Pilzfreunden Burgdorf einen Ferienpass-Workshop für junge Menschen gegeben. Beides und alle in Burgdorf entstandenen «Mushroom of the Day»-Zeichnungen waren Teil einer Ausstellung in der Kulturfabrik.
Von Juni bis Juli 2021 war Slava Ptrk als Gastkünstler im Atelier an der Lyssachstrasse 112. Er hinterliess eindrückliche Spuren in Burgdorf.
Der junge Künstler Slava Ptrk (bürgerlicher Name: Stanislav Komissarov) lebt in Moskau und arbeitet seit 10 Jahren vorwiegend im öffentlichen Raum. Seine Interventionen können als aktivistische, politische oder interaktive Street-Art bezeichnet werden. Mittels Schablonen, Plakaten, Wandmalereien, Installationen, Aktionen oder Performances setzt er sich mit der aktuellen politischen Lage, dem Alltagsleben als Kunstschaffender und Bürger, der Wahrnehmung von städtischem Raum oder den städtebaulichen Veränderungen im
öffentlichen Raum auseinander. Seine Interpretation von Strassenkunst und Aktivismus erscheint oft als kluger Eingriff, präziser Kommentar und setzt sich stilistisch sehr genau mit dem Kontext auseinander.
Er ist Mitglied der Künstlergewerkschaft Russlands und Mitorganisator des unabhängigen Festivals «Carte Blanche» von illegaler Strassenkunst in Jekaterinburg, war Mitgründer und Kurator der «Sweater»-Galerie (2014-2017) sowie Kurator am „Stenograffia“ Festival
ebenfalls in Jekaterinburg.